Bei der Unfallrekonstruktion wird grundsätzlich zwischen der Vorwärtsrechnung und der Rückwärtsrechnung unterschieden. Bei der Vorwärtsrechnung werden Annahmen bzgl. der Anfangszustände getroffen und die Ausgangszustände berechnet. Durch Variation der Annahmen können die errechneten Endzustände an die Beobachteten Spuren und Endlagen angepasst werden. Diese Art der Rekonstruktion ist weitestgehend computerunterstützten Verfahren vorbehalten. Bei der Rückwärtsrechnung hingegen wird mit der Endposition beginnend der Unfall vom Ende zum Anfang berechnet. Heute übliche Verfahren beruhen auf der Kraftrechnung sowie der Stoßrechnung. Es werden verschiedene Rekonstruktionsverfahren (grafische, rechnerische und computerunterstützte) vorgestellt.
Eine wesentliche Aufgabe des Unfallrekonstrukteurs besteht darin, seine Ergebnisse auf Plausibilität zu prüfen. Hierzu gehört auch, die getroffenen Annahmen und Voraussetzungen für die Anwendbarkeit bestimmter Verfahren zu hinterfragen.
Untersuchungen zur Qualität der Unfallrekonstruktion haben teilweise erhebliche Abweichungen zwischen unterschiedlichen Rekonstruktionen des gleichen Versuchs ergeben. Auch konnte gezeigt werden, dass auch mit bewusst falschen Eingangsparametern scheinbar gute Ergebnisse erzielt werden können.
Unfallrekonstruktion
ATZ/MTZ-Fachbuch
2013-06-19
37 pages
Article/Chapter (Book)
Electronic Resource
German
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