Die Automobilindustrie verbraucht in der BRD rund 20% der Stahlproduktion. Ein wichtiges Stahlteil, das Rad, wird betrachet. Pkw-Raeder werden aus gebeiztem Warmband aus zwei Teilen, der Felge und der eingeschweissten Radscheibe, hergestellt. Die Radscheibe wird in 8 bis 11 Arbeitsgaengen durch Ziehen, die Felge durch Stumpfschweissen von Bandabschnitten gefertigt, beide Teile werden verschweisst. Warmband wird heute in rechnergesteuerten Walzwerken kontinuierlich gewalzt, anschliessend in Schwefelsaeurebeizen gereinigt und elektrostatisch eingeoelt. Die Eigenschaften des Warmbandes werden wesentlich von der Stossofentemperatur (Brammenvorwaermung), der Endwalztemperatur, der Fertigwalzdauer und der Haspeltemperatur bestimmt. Neben den Staehlen St37 und St47 sind Dualphasenstahl (Ferrit mit eingelagerten Bainit- und Martensitinseln) und mikrolegierte Staehle mit Ti- und Nb-Zusatz zur Ausscheidungshaertung und Kornfeinheit entwickelt worden. Die hoeheren Festigkeiten der neuen Staehle sind mit geringeren Bruchdehnungen verbunden, auch das Rueckfederungsverhalten nach Kaltumformung wird mit steigender Zugfestigkeit groesser. Durch den gesamten Fertigungsprozess wird bei St37 die Streckgrenze um ca. 50% erhoeht. Die Dauerfestigkeit wird sowohl von der Ausgangsfestigkeit als auch durch das Ziehverfahren beeinflusst.
Stahlwerkstoffe fuer den Automobilbau
Steel materials for cars
Ingenieur-Werkstoffe ; 2 , 6 ; 44-47
1990
4 Seiten, 12 Bilder, 11 Quellen
Article (Journal)
German
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