In der französischen Tradition sollen alle öffentlichen Dienste keinen Gewinn erwirtschaften. Die Europäische Union dagegen will fast alle öffentlichen Dienste dem Markt und der Konkurrenz unterwerfen. Öffentliche Gesellschaften sollten kein Monopol für Transportdienstleistungen haben. In Frankreich, trotz der schrittweisen Öffnung mancher öffentlichen Dienste für den Wettbewerb besteht ein starker Widerstand gegenüber dieser Politik seitens der Mitarbeiter, Gewerkschaften, politischen Parteien und der öffentlichern Meinung. Die französischen Bahnen, die SNCF, wurden regionalisiert, jedoch ist die Privatisierung heftig umstritten. Die Versuche werden gemacht, die staatliche Subventionierung der SNCF einzudämmen und die Beschäftigung zu reduzieren. Dies resultiert aber z. B. in Schließung von Güterbahnhöfen und Schließung unrentabler Strecken. Die Marktliberalisierung ist eher symbolisch. In 2006 gab es nur 5 Beförderungslizenzen für Güter- und/oder Personentransporte und gemäß dem Liberalisierungsindex lag Frankreich auf dem 25. Platz von 27 EU Ländern. Öffentliche Diskussionen zeigen, dass die Franzosen gegenüber den Privilegien von Eisenbahnern und dem Missbrauch des Streikrechtes durch die Gewerkschaften sehr kritisch sind. Sie sind jedoch nicht bereit, die Privatisierung von SNCF und einen freien Markt der Eisenbahndienstleistungen zu akzeptieren.
Koleje francuskie a polityka prywatyzacyjna Unii Europejskiej
Französische Eisenbahnen und die Privatisierungspolitik der Europäischen Union
Przeglad komunikacyjny ; 47 , 3 ; 11-15
2008-01-01
5 pages
Article (Journal)
Polish
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