Am 12. Dezember 2008 wird in Ludwigshafen der Betrieb der Straßenbahnlinie 12 eingestellt und damit auch der geamte Betrieb im zugehörigen Stadtbahntunnel. Diese Stilllegung einer längeren Stadtbahn-Tunnelstrecke ist die erste ihrer Art in Deutschland. Die Linie wurde nur wenig genutzt und die Fahrgäste werden nun auf den sonstigen Schienen- und neu geordneten Busverkehr verwiesen. Der anstehende Fahrplanwechsel bringt eine Neuordnung im Ludwigshafener ÖPNV; der Aufsichtsrat der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen hatte zur Optimierung des Liniennetzes die Beratungsgesellschaft TTK Transport Technologie-Consult Karlsruhe herangezogen. Um die Bedeutung dieser auf den ersten Blick nur lokal interessanten Streckenstilllegung zu erklären, erläutert der Autor das in den 1960er Jahren erarbeitete Verkehrskonzept für den ÖPNV in Ludwigshafen, das auf dem Neubau des Hauptbahnhofes und auf dessen unterirdischer Einbindung in ein Stadtbahnsystem basierte. Parallel wurde ein Straßenbauprogramm enormen Ausmaßes gestartet, das die Menschen jedoch eher aus der Stadt herausführte als wie ersehnt in die Stadt hinein. Beide Konzepte bzw. Programme hält der Autor für verfehlt und stellt dem Ludwigshafener Konzept das Verkehrskonzept des besser funktionierenden Mannheimer ÖPNV entgegen. Dort wird nach dem Motto "den Verkehr der Stadt anpassen", in Ludwigshafen dagegen nach dem Motto "die Stadt dem (Auto-)Verkehr anpassen" - zumindest bis zum anstehenden Fahrplanwechsel - gehandelt.
Ludwigshafen: Nur ein Fahrplanwechsel oder eine Zäsur im Straßenbahnwesen?
Stadtverkehr ; 53 , 12 ; 42-47
2008-01-01
6 pages
Article (Journal)
German
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Ludwigshafen: Nur ein Fahrplanwechsel oder eine Zäsur im Straßenbahnwesen?
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