Aufgrund eines Brandes in der westlichen Röhre des Simplontunnels am 09. Juni 2011, der die Oberleitung und die 132-kV-Kabelschleife zerstörte, wurde - falls auch noch die zweite 132-kV-Anspeisung der fahrbaren Unterwerke (fUW) in Varzo ausfällt - innerhalb von sechs Wochen in Domodossola eine stationäre Blindleistungskompensation mit Hilfe zweier TRAXX-Lokomotiven eingerichtet bzw. betriebsfertig installiert. Die Lokomotiven wurden mit 15-kV-Zuleitungen zu jeweils beiden Stromabnehmern versehen. Die Software musste entsprechend angepasst werden, d. h. es wurde u. a. die 100-Hz-Störstromüberwachung ausgeschaltet und die Frequenzvorgabe für die Hilfsbetriebeumrichter angepasst. Für den Nachweis der Wirksamkeit wurde am 29. Juli 2011 ein Versuch durchgeführt, indem das fUW Varzo nur als 15-kV-Schaltposten betrieben wurde und seine beiden Transformatoren sekundärseitig ausgeschaltet waren. Ein BLS Cargo-Güterzug mit 1 270 t Anhängelast und zwei ausgeschalteten DB-Lokomotiven Baureihe 185, denen zwei BLS-Gleichrichterlokomotiven Re 425 vorgespannt wurden, erzeugte die Belastung. Der Beitrag beschreibt die Ausgangssituation, den Lösungsansatz mit der Blindleistungskompensation, die Installation in Domodossola, die Softwarenanpassung sowie den Versuch, der die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahme bestätigte.
Blindleistungskompensation mit TRAXX-Lokomotiven am Simplon
Reactive power compensation with TRAXX locomotives at the Simplon
eb - Elektrische Bahnen ; 109 , 9 ; 461-465
2011-01-01
5 pages
Article (Journal)
German
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