Die JR East (East Japan Railway) betreibt den HGV (Hochgeschwindigkeitsverkehr) im nördlichen und östlichen Japan. Seit der Privatisierung der JNR wurden Fahrpläne und Zugkonfigurationen dem Bedarf angepaßt. Das HGV-Netz von JR East umfaßt jetzt folgende Strecken: Tohoku, Tokio-Morioka (497 km, 275 km/h, 142 Züge täglich); Joetsu, Omiya-Niigata (270 km, 275 km/h, 96 Züge täglich); Nagano, Tokasaki-Nagano (118 km, 260 km/h, 61 Züge täglich); Yamagata, Fukushima-Yamagata (87 km, 130 km/h, 30 Züge täglich); Akita, Morioka-Akita (127 km, 130 km/h, 46 Züge täglich). Betriebsänderungen und Anpassungen an den Bedarf haben bewirkt, daß 1998 der HGV-Betrieb 25 % der Bruttoeinnahmen der Eisenbahnbranche erwirtschaftete. Dazu kommt, daß aufgrund der hohen Grundstückspreise in Tokio die Zahl der außerhalb wohnenden Pendler ständig steigt. Um alle Verkehrsarten optimal bedienen zu können wurden drei neue Zugtypen entwickelt: E2 für den Fernverkehr, E3 für den Mini-Shinkansen, E1/E4 für den Pendlerverkehr. E2-Züge sind 201 m lang, sie bestehen aus sechs Triebwagen und zwei Steuerwagen mit insgesamt 630 Sitzen. Die Wagen sind 25 m lang (zwischen den Kupplungen), 3,4 m breit und 3,7 m hoch und durchgehend doppelstöckig. Die Sitze werden in den Endbahnhöfen mit Motoren gewendet; zusätzlich gibt es Einrichtungen für Rollstuhlfahrer, Telefon und Getränkeautomaten. Die Züge sind zur Lärmreduzierung aerodynamisch optimiert. Die Achslast liegt unter 13 t. Die elektrische Ausrüstung umfaßt Transformator und Umformer-Wechselrichter für vier Fahrmotoren von je 300 kW pro Triebwagen, volle Betriebsfähigkeit bei Ausfall eines Triebwagens, Rückspeisung des Bremsstroms, ein Stromrichter mit 440V/60 Hz Dreiphasenstrom für Lüfter, Kompressoren, Klimaanlage, 100 V Gleichstrom aus Batterien für Bedieneinrichtungen und Beleuchtung. Die mechanischen Bremsen haben zwei Bremsscheiben pro Rad. E3-Züge fahren auf der Akita-Strecke. Sie bestehen aus vier Triebwagen und einem Beiwagen mit insgesamt 270 Sitzen. Die Wagenlänge ist 20 m, die Breite 2,95 m und die Höhe 4,08 m. Elektrische Ausrüstung und Bremsen wie beim E2, die Hilfsstromkreise werden über eine Tertiärwicklung des Transformators mit 400 V Einphasenwechselstrom versorgt. Die Baureihen E1 und E4 sind Doppelstockzüge für den Pendlerverkehr. Der E1 hat 12 Wagen, der E4 8. Die E1 sind bis 240 km/h schnell und werden auch im Fernverkehr eingesetzt. Zur Kapazitätserhöhung wurde deshalb der E4 entwickelt. E1 hat 1235, E4 817 Sitzplätze. Die Fahrmotoren leisten bei E1 410 kW, bei E4 420 kW. Die neuen Züge sind um 20 % billiger als die alte Baureihe 200, die Energie- und Wartungskosten sind um 30 % geringer. Das Streckennetz das Tokio und die großen Städte innerhalb von 3,5 h verbindet wird inzwischen rentabel betrieben.


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    Title :

    Netzausbau und neue Züge für die Shinkansen-Strecken


    Contributors:
    Sato, Y. (author)

    Published in:

    ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; Bahn Report 1999 ; 77-82


    Publication date :

    1999


    Size :

    6 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen, 2 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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