Dieser Beitrag enthält eine Übersicht über die Grundsätze der deutschen Sicherheitspolitik, insbesondere hinsichtlich der Seestreitkräfte sowie über den gegenwärtigen Stand und die Zukunft des deutschen Marineschiffbaus, einschließlich der Zulieferindustrie. Die BRD hat ein klar definiertes sicherheits-, beschäftigungs- und handelspolitisches Interesse am Erhalt der sich aus dem Bedarf der Streitkräfte ergebenden Kernfähigkeiten der deutschen Werftindustrie. Die acht deutschen Werften, die Marineschiffbau betreiben, beschäftigen etwa 8000 Mitarbeiter und erzielten 1998 mit Marineschiffen einen Umsatz von rund 2,5 Mrd. DM (etwa 30 % des Gesamtumsatzes des deutschen Schiffbaus). Die hohe Leistungs-, Anpassungs- und Systemfähigkeit der Werften hat dazu geführt, daß im letzten Jahrzehnt ein Weltmarktanteil von 59 % bei Fregatten, 57 % bei U-Booten und 26 % bei Minenkampfbooten und Schnellbooten erreicht wurde. Trotz der relativ guten Ausgangsposition sind zukünftig weitere Konzentrationen und Umstrukturierungen sowie die Integration in einen europäischen Rüstungsmarkt notwendig. Außerdem erfordern die reduzierten Verteidigungsausgaben eine Erhöhung des Exportanteils, um die gegenwärtige Position zu erhalten, bzw. auszubauen. Der hohe Leistungsstand der Werften, langjährige Erfahrungen, die in vielen Bereichen erreichte technologische Schrittmacherfunktion, die Fähigkeit, als Hauptauftragnehmer, bzw, Generalunternehmer zu fungieren und die leistungsfähige Zulieferindustrie sind gute Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung, wenn begleitende Orientierungshilfen und flankierende Maßnahmen des Staates hinzukommen.
Ein Anliegen der deutschen Sicherheitspolitik. Maritime Rüstungskapazitäten
A theme for German defence policy. Naval defence capacities
Schiff und Hafen / Seewirtschaft ; 52 , 2 ; 47-52
2000
6 Seiten, 3 Bilder, 2 Tabellen
Article (Journal)
German
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