Bei der Entwicklung des Porsche 911 waren die kundenrelevante Ziele: Fahrleistungen, Fahrzeugbeherrschbarkeit, Agilität, eindeutiges und reproduzierbares Fahrverhalten, Fahrkomfort, Dauerhaltbarkeit, Alltagstauglichkeit, Preiswürdigkeit, Umweltverträglichkeit und passive Sicherheit. Technische Ziele waren: geringe Bauteilgewichte, kompakte Bauteilabmessungen, einfacher Aufbau und hoher Wirkungsgrad. Als Antrieb wird ein Allradantrieb mit einer Visco Hang-On-Kupplung (Antrieb der Sekundärachse über schlupfabhängige Momentenübertragung durch die vom Motor getriebene Achse) gewählt. Bei dem, auf dem GT1 basierenden Antriebsstrang wurden folgende Einheiten überarbeitet: Achsbauteile, Aggregatlagerung, Kupplungshydraulik. Zur Optimierung der Fahrdynamik wurden geändert: Kinematik-Elastokinematik, Federn-Dämpfer-Stabilisatoren, Räder, Bremsen. Zur Unterstützung des Fahrers in Grenzbereichen wird das PSM (Porsche Stability Management) eingesetzt. Um eine optimale Traktion zu erreichen wird der Momentanteil der Vorderachse geregelt in Abhängigkeit von folgenden Größen: Gesamtzugkraft, Reibwert der Fahrbahn, Änderung der Getriebeöltemperatur, Fahrzeuggeschwindigkeit, Abrollumfangdifferenz zwischen Vorder- und Hinterrädern. Die Viscokupplung ist so ausgelegt, daß Hump (Anstieg der Viscokennlinie durch Bindung von Luftanteilen im Fluid bei hohen Temperaturen) nicht auftritt. Durch Optimierung des Gesamtwirkungsgrades liegt der Mehrverbrauch durch den Allradantrieb bei nur 0,2 bis 0,3l/100 km im neuen europäischen Fahrtzyklus. Das Zusatzgewicht durch den Allradantrieb konnte auf 55 kg begrenzt werden.
Die Fahrdynamik des neuen Porsche 911 Turbo: Antrieb, Fahrwerk, Regelsysteme, Teil I
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 103 , 2 ; 106-115
2001
8 Seiten, 8 Bilder, 1 Tabelle, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Die Fahrdynamik des neuen Porsche 911 Turbo. Teil 2: Antrieb, Fahrwerk, Regelsysteme
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