Kleinsatelliten sind künstliche Flugkörper von weniger als einer halben Tonne Gewicht. Diese kleinen Satelliten lassen sich wesentlich schneller und billiger entwickeln als große. Derzeit umkreisen mehrere hundert Kleinsatelliten die Erde. Beispielsweise umfliegt ein am Institut für Luft- und Raumfahrt der Technischen Universität Berlin entwickelter, 45 kg schwerer Kleinsatellit die Erde mit 24 facher Schallgeschwindigkeit. Für eine Umkreisung benötigt er 100 min und zweimal am Tag überfliegt er Mitteleuropa. Dieser Satellit kann mit seiner Kamera den Boden mit 6 m Auflösung filmen. Anwendungsbeispiele derartiger Kleinsatelliten sind das Erkennen von Wald- und Buschbränden, der Altölentsorgung von Schiffen, von Vulkanausbrüchen oder von Heuschreckenplagen. Das Münchener Unternehmen RapidEye will eine Kette von 4 Minisatelliten bauen, die im Auftrag von Versicherungen Ernteschäden begutachten. Weitere Einsatzvorschläge für Kleinsatelliten sind die Kombination mehrerer Minisatelliten zu einer hochauflösenden Radarantenne oder eine Internet-Versorgung an jedem Ort der Erde. Die Minisatelliten können auf verschiedene Weisen ins All gebracht werden: Als Beiladung beim Abschuß großer Satelliten oder mit umgebauten militärischen Raketen. Die Bahnen haben eine Höhe von typisch 700 bis 1000 km. Bei kleineren Höhen ist die Luftabbremsung zu hoch, bei größeren Höhen ist die elektromagnetische Strahlung zu stark. Bisher verglühten die kleinen Satelliten beim Eintritt in die Luftatmosphäre. An einem Hitzeschild für den Wiedereintritt wird gearbeitet.
Die Billigflieger im All. Minisatelliten
Bild der Wissenschaft - bdw ; 7 ; 90-93
2001
4 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
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