Nach 22 Jahren Liegedauer hatten sich an einer Schiene Krupp 79 UIC60 ein Querbruch und Horizontalrisse gebildet. Die Schiene war seit ihrem Einbau 1979 nur einmal im Jahr 1997 geschliffen worden. Der Querbruch und die Horizontalrisse nahmen ihren Ausgang an Head Checks besonderer Tiefe. Head Checks sind Rollkontaktermüdungsschäden, die im Rad-Schiene-Kontakt entstehen. Sie beginnen als feine Oberflächenrisse 2 bis 7 mm von der Fahrkante entfernt bei Außenschienen in Kurvenradien von 200 bis 2000 m. Sie sind von der Seite gesehen in Fahrtrichtung um 45 Grad nach unten geneigt und verlaufen in einem Winkel von 15 Grad zur Oberfläche. Der hier untersuchte Bruch war von einem Ultraschallprüfzug erkannt und in die Fehlerklasse 2 eingestuft worden. Der Fehler wurde bei einer Hauptbahnstrecke (50000 t/d) in der Außenschiene eines Bogens mit 830 m Radius gefunden. Die äußerlich sichtbaren Schäden waren Risse und Abplatzungen. Bei den Laboruntersuchungen (Quer- und Längsschnitte von Schienenproben) zeigte sich, daß sich neben normalen Head Checks auch solche mit große Tiefe gebildet hatten, die die Ausgangspunkte von Horizontalrissen und Querbruch waren. Die Horizontalrisse liegen in mehreren Ebenen übereinander und treten im mittleren Bereich der Fahrkante als Längsrisse an die Oberfläche. Durch eine geeignete Schleifstrategie kann diese Schädigung vermieden und die Liegedauer der Schiene verlängert werden.
Head Checks - und was daraus (noch) werden kann
Head checks - and what they may (yet) lead to
Der Eisenbahningenieur ; 54 , 1 ; 32-36
2003
4 Seiten, 10 Bilder, 2 Quellen
Article (Journal)
German
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