Durch die Lackierung mit geeigneten Materialien werden die Kunststoffteile im Fahrzeuginnenraum qualitativ aufgewertet. Zum Teil nur 20 bis 40 Mikrometer messende Dekorlackfilme erhöhen u. a. die Licht-/Alterungsbeständigkeit, die mechanische Oberflächenfestigkeit, die chemische Beständigkeit und harmonisieren Farbe und Glanz im Interieur. Zur Erzeugung bestimmter haptischer Qualitäten der Oberflächen stehen verschiedene Softcoatings zur Verfügung. Zur jüngsten Generation der Lacke gehören die Dünnschichtsysteme Alexit-Softcoating 401-73 sowie die wasserverdünnbaren Alternativen Alexit-Softcoating 341-97 und Alexit-Universal-Softcoat. Wegen der starken Subjektivität bei der Beurteilung von Softcoatingoberflächen wird nach geeigneten Meßmethoden gesucht. Ein von der Firma Mankiewicz vorgeschlagenes Verfahren ist die Messung der Mikrohärte mit dem Fischer-Scope. Eine ergänzende Methode erfaßt den Slip-Effekt der Oberflächen durch Messung der Reibungskräfte von Masseeinheiten mit definierten Reibflächen. Besondere Anforderungen können der Lasergravierbarkeit von Softcoating- und Dekorlackoberflächen zur Erzeugung eines konturenscharfen Tag-Nacht-Designs in unterschiedlicher Farbgestaltung gelten. Sogenannte Velvet-Coatings werden auf Bauelemente aufgebracht, die aus Gründen der Sicherheit oder des Designs keine Oberflächenreflexion aufweisen sollen. Die ständig steigenden Anforderungen an das Öffnungsverhalten von Airbagsystemen wird z. B. von dem hochelastischen Lacksystem Alexit-Decorlack 401-79 erfüllt. Zur Unterdrückung von Störgeräuschen werden Gleitlacke auf der Basis von 2K-Polyurethansystemen eingesetzt. Weitere Funktionsbeschichtungen sind Antifogging-Systeme gegen das Ausdunsten bestimmter Substanzen aus den Kunststoffteilen oder der Einsatz von Textileffektlacken beim Bauteilsegment A- und B-Säule.
Struktur und Haptik. Lacksysteme für das Automobil-Interieur
mo metalloberfläche ; 57 , 5 ; 50-54
2003
5 Seiten, 2 Tabellen
Article (Journal)
German
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