Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Schneidtechnik (mechanische Werkzeuge, Gasstrahl, Flüssigkeitsstrahl, Laserschneiden, Plasmaschneiden, Brennschneiden), insbesondere im Schiffbau. Seit Anfang der 1970er Jahre kamen beim Schneiden numerisch gesteuerte (NC-) Brennschneidmaschinen sowie Stanzen und Scheren verstärkt zum Einsatz, die später ab Mitte der 1980er Jahre durch Plasma- und schließlich ( ab 1995) durch Laserschneiden ersetzt bzw. ergänzt wurden. Die wesentlichen Vorteile der Laserschneidtechnik sind dabei u.a. die Reduzierung der Folgearbeitsgänge, Verbesserung der Schnittqualität, robotergerechte Vorfertigung, wirtschaftliche Fertigung, Konturen mit höchster Präzision, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Optimierung der Teilevorfertigung und Mechanisierung der Schweißbereiche. Allgemein hat sich im Schiffbau im Blechdickenbereich bis zu 25 mm die maschinelle Schneidtechnik vom Brenn- zum Plasmaschneiden verlagert (höhere Schneidgeschwindigkeit, geringer Wärmeverzug, höhere Passgenauigkeit). Die Führungsmaschinen für thermische Schneidverfahren sind heute ausschließlich CNC (computer numerically controlled) gesteuert, wodurch über einen Prozessrechner ein vollautomatischer Schneidbetrieb ermöglicht wird. Brennschneiden wird in den Werften vor allem in Paneellinien zur Schweißkantenvorbereitung und für Blechdicken über 25 mm eingesetzt. Weiterhin kommt das Plasma-Schmelzschneiden , bei dem der metallische Werkstoff durch einen Plasmastrahl geschmolzen und aus der Schnittfuge geblasen wird , zum Einsatz. Dieses Verfahren wird heute für Blechstärken von 6 - 15 mm verwendet. Im Schiffbau sind nahezu 90% der Führungsmaschinen mit Plasma-Brennern ausgerüstet. Weiterentwicklungen sind hier das Wasser-Injektionsverfahren und der Feinstrahl-Brenner. Außerdem wurde das Sauerstoff-Schneiden (größerer schlackefreierSchneidbereich, höhere Schnittgeschwindigkeit) eingeführt. Weit verbreitet ist im Schiffbau auch das Laserstrahl-Schneiden, das eine geringe Wärmeeinbringung aufweist und engste Schnittfugen ermöglich, wodurch komplizierte Schnitt-Geometrien bei hoher Schneidgenauigkeit und geringem Wärmeverzug möglich sind, so dass die geschnittenen Bauteile ohne jede nachträgliche Bearbeitung im weiteren Verlauf der Fertigung direkt eingesetzt werden können. Der Einsatz der Laser-Schneidtechnik in der Meyer-Werft, Papenburg wird ausführlicher erläutert.
Erst schneiden, dann schweißen
First cutting and then welding (state of the art of cutting technologies in shipbuilding)
HANSA. International Maritime Journal ; 140 , 9 ; 20-24
2003
4 Seiten, 11 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
SCHIFFBAU - Fertigungstechnik - Erst schneiden, dann schweissen
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