Gekennzeichnet ist die aktuelle Situation der Leit- und Sicherungstechnik durch einen laufenden Übergang zu elektronischen Stellwerken, die Harmonisierung der Sicherungstechnik der europäischen Bahnen und die umfassende Zentralisierung der Betriebsführung. Der Übergang von der Relaistechnik zur Elektronik in Stellwerken ging kaum mit einem Zuwachs an betrieblichen Möglichkeiten einher. Die einzige bislang wirklich neue Funktion ist die Fahrstraßen-Prüfung und -Überwachung (FPÜ). Ansonsten bleiben die betrieblichen Funktionalitäten der elektronischen Stellwerke bis heute hinter denen der letzten Relaisstellwerke zurück. Für den Fall, dass die Anforderungen eines Kunden mit der elektronischen Technik nicht erfüllt werden können, bieten die großen Hersteller von Leit- und Sicherungstechnik noch immer ausgewählte Bauformen der Relaistechnik im Neubau an. Die Harmonisierung der Sicherungstechnik der europäischen Bahnen erfolgt auf den Gebieten Harmonisierung der Zugbeeinflussungssysteme und Harmonisierung der Einsatzbedingungen für Leit- und Sicherungstechnik. Ziel der Harmonisierung der Zugbeeinflussungssysteme ist die Schaffung der Interoperabilität der europäischen Bahnen. Diesem Ziel dient das Projekt ETCS mit seinen drei allgemein bekannten Ausrüstungsstufen als Teil des übergeordneten Projektes ERTMS. Ziel der Harmonisierung der Einsatzbedingungen der Leit- und Sicherungstechnik ist, den Herstellern von Leit- und Sicherungstechnik den Marktzugang zu Bahnen außerhalb ihres angestammten Kundenbereichs zu erleichtern. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist zunächst die Harmonisierung der Sicherheitsanforderungen und Zulassungsbedingungen. Hier wurde durch die Herausgabe der neuen Euro-Normen zur Durchführung von Risiko- und Gefährdungsanlagen bereits die Grundlage für das künftige Handeln gelegt. Für die Zentralisierung der Stellwerksbedienung waren US-amerikanische Bahnen der Vorreiter. In Deutschland führte das in den 90er Jahren zur Bildung von 7 Betriebszentralen. Die in den Betriebszentralen zum Einsatz kommende Zuglenkung benutzt eine fahrplanbasierte Zuglenkstrategie, bei der die Zuglenkdaten aus dem Fahrplan abgeleitet werden.


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    Title :

    Stand und Perspektiven der Leit- und Sicherungstechnik der Eisenbahn


    Contributors:


    Publication date :

    2002


    Size :

    27 Seiten, 3 Bilder, 5 Quellen



    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German