Im Seat-Werk in Martorell, (ES), sind insgesamt 1200 Industrieroboter für eine hochautomatisierte Fertigung eingesetzt (Automatisierungsgrad fast 100 %). In die stetige Optimierung der Fertigungsabläufe wurde auch die Bilsing Automation GmbH, Attendorn, (DE), mit ihrem Greifer-Baukastensystem einbezogen. Sämtliche Roboter, die bei Seat Handhabungsaufgaben erledigen, sind mit Greifern dieses Herstellers ausgerüstet. Von den eingesetzten Robotern arbeiten mehr als die Hälfte im automatisierten Karosseriebau. Hier sind in den verschiedenen Prozessen insgesamt etwa 680 Robotergreifer beteiligt. Der Karosseriebau erfolgt in einer vollautomatisierten Linienfertigung. Bei den hier eingesetzten Greifern handelt es sich um so genannte Geometriegreifer, die durch die gleichzeitige Ausübung von Vorrichtungsfunktion Produktionsraum einsparen. Der realisierte Kombigreifer kann neben reinen Handlingaufgaben gleichzeitig auch Punkt-Schweißzangen, Schneid- oder Clinchwerkzeuge tragen. Alle Greifersysteme sind mit Sensoren ausgerüstet, die überprüfen, ob tatsächlich alle Teile eingelegt sind. Es wird zudem elektronisch abgefragt, ob die Spannzangen geschlossen sind. Der Doppelgreifer, mit dem sich große Blechteile, wie beispielsweise ganze Fahrzeug-Bodengruppen, handhaben lassen, ist kastenförmig aus Tragrohren konzipiert. Die einzelnen Rohre werden mit passenden Klemmblöcken untereinander verbunden. Alle Funktionen des Greifers werden über die Robotersteuerung ausgeübt. Über weitere Klemmblöcke sind die so genannten Trägerrohre mit den Haupttragrohren verbunden. Die Trägerrohre enden mit Klemmblöcken, die entweder Greifzangen, Clinchwerkzeuge, Zentrierdorne, Scheren oder andere Werkzeuge mit den Rohren verbinden. Das schnelle Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft der Greifer nach einem Crash gehört zu den Vorzügen dieses Systems. Die Klemmblöcke sind so zu installieren, dass sie sich im Crashfall auf den Rohren verdrehen und sich die Rohre nicht verbiegen. Nach einem eingetretenen Crash ist zu überprüfen, ob sich die Klemmblöcke tatsächlich verdreht haben. Dazu nutzt man das patentierte 'Abstecksystem'. Das sind im Wesentlichen Bohrungen, die man nach der Feineinstellung und nach Abschluss der Einfahrphase durch den Klemmblock hindurch in das Trägerrohr einbringt. Mit einem passenden Stahlstift lässt sich so nach einem Crash auf einfache Weise prüfen, ob sich ein Klemmblock verdreht hat.
Roboter-Greifersysteme für effizientes Handling
SMM Schweizer Maschinenmarkt ; 106 , 7 ; 102-105
2005
4 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
German
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