Konventionelle Leitungssätze werden auch im Kraftfahrzeug durch alternative Übertragungstechnologien ersetzt. Flex Wiring Lösungen haben bezüglich Gewicht, Volumen und exakter Zuordnung ein hohes Entwicklungspotential. Sie sind im Vergleich zu Rundleitern deutlich biegsamer, ohne dass die Lebensdauer wesentlich eingeschränkt wird. Durch die Biegefähigkeit und den Aufbau der Leiter ist eine hohe Packungsdichte und eine interessante Platzersparnis erreichbar. Flexible Flachleiter (FFC) sind grundsätzlich parallel liegende, mit Folien isolierte Leiterbahnen, die einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die Leiterbahnen werden aus Rindlitzen gewalzt oder aus dünnen Kupferbändern in der gewünschten Breite ausgeschnitten. Durch eine feste Anordnung der Leiterbahnen ist eine fehlerhafte Verdrahtung nahezu ausgeschlossen. Die automatische Konfektionierung ist möglich. Die Kontaktierung kann zum einem stoffschlüssig über Löt- und Schweißverfahren erfolgen oder zum anderen mit Steckbindersystemen realisiert werden. Bei der Herstellung von FFC ist die Laminiertechnik am weitesten verbreitet. Laminierte FFC bestehen aus kleberbeschichteten Folien, die die rechteckigen Leiterbahnen isolieren. Eine weitere Herstellungstechnologie ist das Extrudieren von Folienleitern. Hierzu werden Kupferbänder durch einen Extrusionskopf gezogen und mit dem Isolationskunststoff umspritzt. Ein wesentlicher Vorteil ist dabei die Kleberfreiheit sowie die Option, dass auch höherwertige Isolationswerkstoffe, z.B. Polyethylennaphtalat, eingesetzt werden kann. Bei der Herstellung mittels Kalandertechnologie wird thermoplastische Schmelze und erwärmter Leiter eingebracht. Beim hier vorgestellten EWK-Verfahren (Ein-Walzen-Kalander-Verfahren) läuft eine Folie gleichzeitig mit einem vorgewärmten über ein Leiterkammsystem geführten Leitersatz über eine Walze. Die Folie wird auf der Walze erwärmt, so dass die Leiter in die Folie partiell eintauchen können und ihre Position somit fixiert ist. Gleichzeitig wird über einen sogenannten Walzenbreitspritzkopf eine Schmelzeschicht über eine Spritzleiste gegen den Leitersatz 'abgestreift'. Ein nachgeschaltetes Glättwerk dient der Kühlung, der Toleranzverbesserung und der besseren Haftung zwischen Kupferleiter und Isolierschicht. Nachteile der EWK-Technologie wurden bisher nicht festgestellt.
Herstellung von Flachkabeln für die Automobilindustrie
2005
9 Seiten, 7 Bilder, 3 Tabellen
Conference paper
German
Anlagen zur Herstellung von Vliesstoffen für die Automobilindustrie
Tema Archive | 2000
Herstellung von walzplattierten Aluminium-Stahl-Werkstoffen für die Automobilindustrie
Tema Archive | 2007
|Fraunhofer Publica | 2008
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