Die Firma Bosch sieht zahlreiche Maßnahmen zur schrittweisen Einführung von Komfort- und Sicherheitssystemen, die zu souveränem Fahren und zu weniger Unfällen führen. Die EU hat mit dem e-safety-Programm die richtige Initiative ergriffen. Bosch bietet heute bereits zwei zukunftsweisende Komfortsysteme. Die Einparkhilfe mit Ultraschallsensoren zur Erfassung des Fahrzeug-Nahfelds und die automatische Abstandsregelung (Adaptive Cruise Control, ACC) mit Fernbereichs-Radarsensor, die die Situation vor dem Fahrzeug erfasst und die zunehmend in neuen Fahrzeugen zu finden ist. Auf diese Basis entwickelt Bosch weitere und leistungsfähigere Systeme. Der semi-autonome Park-Assistent (Serienreife 2007) wird künftig das Einparken erleichtern. Er misst mit Hilfe seitlich am Fahrzeug montierter Ultraschallsensoren die Länge und Tiefe einer Parklücke während der Vorbeifahrt. Aus allen ertasteten Daten berechnet ein Mikrocomputer die Lenkmanöver, die notwendig sind, um das Auto in die Lücke zu steuern. Nun erweitert Bosch die Funktion des ACC: Künftig wird das System - anders als die bisherigen Generationen - auch bei Fahrgeschwindigkeiten unter 30 km/h bis hin zum Stillstand des Fahrzeugs arbeiten. Es hält bis herunter zur Kriechgeschwindigkeit die Sicherheitsdistanz zum vorausfahrenden Fahrzeug ein und bremst im Stop-and-go-Verkehr selbsttätig bis zum Stillstand ab. Wie alle Assistenzsysteme von Bosch soll ACCplus (Serienreife 2006) den Fahrer entlasten und nicht bevormunden. In künftigen Systemen spielen neben Ultraschall- und Radarsensoren neue Videosensoren eine zentrale Rolle, da sie die Interpretation visueller Informationen gezielt unterstützen. In naher Zukunft wird Bosch sie für den Einsatz in Fahrzeugen anbieten können und damit eine Vielzahl neuer Funktionen erschließen. Mehr als zwei Drittel aller Auffahrunfälle entstehen durch Unachtsamkeit. In weiteren 20 % ist zu dichtes Auffahren im Spiel. Zur Vermeidung derartiger Auffahrunfälle entwickelt Bosch daher die eher komfortorientierten Fahrerassistenz-Systeme weiter zu der Produktgruppe der vorausschauenden Sicherheitssysteme Predictive Safety Systems (PSS). Einen ersten Schritt bietet der Predictive Brake Assist (PBA), die erste Ausbaustufe des PSS: Die zweite Ausbaustufe erweitert den Funktionsumfang des PBA: Predictive Collision Warning (PCW, Serienreife 2006) warnt den Fahrer vor kritischen Situationen, so dass er schneller reagieren kann. Die Predictive Emergency Brake (PEB), die dritte Ausbaustufe des PSS, nutzt neben dem Fernbereichs-Radar auch Videosensorik. PSS könen dazu beitragen, die Zahl der bei Unfällen getöteten Personen um 35 % zu reduzieren. Mit dem gestarteten Programm CAPS (Combined Active and Passive Safety) von Bosch werden in Zukunft nicht nur Kollisionen im Frontbereich verhinderrt, der Fahrer wird auch in Gefahrensituationen, die potenziell zu Seiten-, Heck, Mehrfach-Crash oder zu einem Fahrzeugüberschlag führen, aktiv unterschützt und geschützt.
Der Weg zum "sensitiven Auto": Sicherheitssysteme arbeiten künftig zusammen
The way to the 'sensitive car': Safety systems work together in the future
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 43 , 11 ; 266-269
2005
4 Seiten, 7 Bilder
Article (Journal)
German
Fahrzeugsicherheit , Fahrerassistenzsystem , Fahrzeugführung , Anwendung im Fahrzeugbau , Unfallanalyse , Trend (Entwicklung) , technische Entwicklung , Kraftfahrzeugelektronik , Abstandssensor , Radarsensor , Fahrgeschwindigkeit , Ultraschallsensor , visuelle Wahrnehmung , Verkehrsunfall , Fahrzeugbremse , Kollision , Pkw (Personenkraftwagen) , Lkw (Lastkraftwagen) , Omnibus , Fahrzeuglenkung
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