Die HH (Hamburger Hochbahn AG) benötigte im Rahmen der Überarbeitung einer langfristigen Instandhaltungsstrategie und Erneuerungsstrategie für ihre U-Bahn-Infrastruktur eine belastbare Aussage über die Restlebensdauer der Holzschwellen im Tunnel. Aus diesem Grunde gab die HH ein entsprechendes Gutachten in Auftrag. Das Ergebnis führte zu der gesicherten Aussage einer erheblich längeren Restlebensdauer der Tunnelschwellen gegenüber den bisherigen, geschätzten Annahmen. Eine Begrenzung der Schwellenliegedauer durch biologischen Befall scheint aufgrund der trockenen Lagerung und der geringen klimatischen Beanspruchung im Tunnel ausgeschlossen. Eine gesonderte Betrachtung wird im Bereich der Tunnelmündungen erforderlich. Die überwiegend geringe Feuchtigkeitseinwirkung hat zur Folge, daß die Liegedauer der Tunnelschwellen dominierend durch die mechanische Beanspruchung bestimmt wird. Unter normalen Beanspruchungsbedingungen, wie sie auf geraden Strecken bei guter Gleislage und ebener Schienenfahrfläche vorkommen, wird zunächst mit einer technischen Nutzungsdauer der Tunnelschwellen von wenigstens 65 Jahren gerechnet. Das Langzeitverhalten der Schwellen wird zukünftig gezielt überwacht. In etwa 10 Jahren, rechtzeitig vor dem Ende der jetzt prognostizierten Lebensdauer, wird die HH erneut prüfen, ob eine noch längere Restlebensdauer erwartet werden kann. Eine kürzere Nutzungsdauer zeichnet sich für einzelne Schwellen in engen Bögen ab.
Liegedauer von Holzschwellen in Tunneln der Hamburger Hochbahn AG
Der Eisenbahningenieur ; 57 , 2 ; 46-50
2006
5 Seiten, 9 Bilder, 1 Tabelle, 10 Quellen
Article (Journal)
German
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