Durch eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Projekten und Initiativen werden PPPs (Public Private Partnership) zunehmend auch im öffentlichen Nahverkehr und für Eisenbahnen diskutiert. Hierbei liegt es vor allem beim privaten Sektor, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu beherrschen, welche die Risiken einer PPP-Lösung auf ein überschaubares Maß reduzieren. Es ist hingegen Aufgabe des öffentlichen Sektors, mehr Transparenz hinsichtlich des eigenen Bedarfs zu schaffen. Darüber hinaus ist es wichtig, daß der öffentliche Sektor die Geschäftsprozesse und Geschäftslogiken seines privaten Partners versteht und diesen möglichst effizient einbindet, ohne dabei allerdings den Wettbewerb einzuschränken. Eine der größten Herausforderungen ist die Sicherstellung des Substanzerhalts der Anlagen. Wesentliche Voraussetzungen sind grundsätzliche Offenheit hinsichtlich des Anlagenzustands und ein regelmäßiger Informationsaustausch. Gerade mangelnde Transparenz in diesem Punkt führt häufig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Schließlich muß sich der öffentliche Sektor bewußt machen, daß nicht einfach alle Verantwortung auf den privaten Sektor übertragen werden kann. Je länger der private Partner die Verantwortung übernimmt, desto höher ist für das öffentliche Unternehmen das Risiko, technisches und ökonomisches Wissen über die eigenen Anlagen zu verlieren. Dies führt schließlich dazu, daß der öffentliche Sektor nicht mehr als kompetenter Käufer auftreten kann. Das Fachwissen, welches erforderlich ist, um mit dem privaten Partner auf einer Augenhöhe zu verhandeln, kann kein noch so detailliert gestalteter Vertrag ersetzen.
PPPs - Ein Zukunftsmarkt?
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 55 , 6 ; 11-13
2006
3 Seiten, 3 Bilder
(PPP Infrastructure, Heft 1+2/2006)
Article (Journal)
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