Bei Syntegra der neuen Triebfahrwerkstechnik werden Fahrwerk-, Antriebs- und Bremstechnik zu einem untrennbaren System zusammengeführt. Dabei wird der heutige, mechanisch sehr komplexe Traktionsantrieb durch einen im Aufbau sehr einfachen getriebelosen Drehstromantrieb auf der Basis der permanenterregten Synchronmaschine ersetzt. Zweiter Kernbestandteil der Syntegra-Technologie ist ein vollständig neuartiges Fahrwerkkonzept, in das der Direktantrieb komplett integriert ist. Der Fahrmotor wird dadurch integraler Bestandteil des Fahrwerks. Der rotierende Teil eines Direktantriebes bildet mit der Abtriebsseite des Systems eine geschlossene Einheit. Getriebestufen oder ein Achsversatz zwischen An- und Abtriebsseite existieren nicht. Grundlegende Neuerung im Rahmen des Übergangs auf einen integrierten Direktantrieb ist die Zusammenfassung von Radsatz- und Fahrmotorlagerung zu einer gemeinsamen Hauptlagerung. Die Wälzlager dieses kombinierten Fahrmotor-/Radsatzlagers sind eine Weiterentwicklung konventioneller Radsatzlager, wobei die besonderen Einsatzbedingungen dieser integrierten Lagerung maßgeblich Berücksichtigung fanden. Syntegra setzt auf die sensorlose Rotorlage-Identifikation zur Antriebsregelung. Bei diesem Regelungsverfahren werden ausschließlich Messsignale der Phasenströme sowie die der Zwischenkreisspannung ausgewertet. Der Syntegra Fahrwerkrahmen besteht aus einem Querträger und zwei gelenkig verbundenen Längsträgern. Sämtliche horizontalen Führungskräfte, Anschlüsse von Dämpfern und Stabilisatoren übernimmt der Querträger. Nur die Fahrzeugmasse wird über die beiden Längsträger vergleichbar einer Balkenwaage torsionsfrei auf die Primärfedern verteilt. Die inhärente elektro-dynamische Bremse ersetzt als elektrische Sicherheitsbremse die konventionelle mechanische Reibungsbremse. Im Vergleich zu Fahrwerken konventioneller Bauart weist der Prototyp bei gleicher Antriebsleitung und gleicher Tragkraft einen Gewichtsvorteil von über 15 % auf. Der Energieverbrauch auf Fahrzeugebene sinkt bei vollständiger Umsetzung der Technologie um bis zu 20 %.
Syntegra - Vollständige Integration von Antriebs-, Fahrwerk- und Bremstechnologie
2006
4 Seiten, 3 Bilder, 7 Quellen
Conference paper
German
Münchner Verkehrsbetriebe erproben Fahrwerk Syntegra
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