Untersucht wurde, wie Warnungen gestaltet sein müssen, um den Führer eines Kraftfahrzeuges so gut wie möglich in die Lage zu versetzen, richtig zu handeln, ohne ihn mehr als unbedingt notwendig zu belasten. Dafür wurden unter Einbeziehung der zu diesem Thema existierenden Literatur ausführliche Untersuchungen mit 134 freiwilligen Probanden beiderlei Geschlechts aus drei Altergruppen, in deren Mittelpunkt eine ca. einstündige Simulatorfahrt stand, durchgeführt. Während des Verlaufs dieser Simulation wurden die Beanspruchung, die Reaktion und das Fehlverhalten der Probanden durch bzw. auf unterschiedliche Warnungen gemessen. Es zeigte sich u.a., dass Fahranfänger und die Älteren berücksichtigt werden müssen, um sie nicht zu überfordern. Lenkradvibrationen als Warntyp sind z.B. für diese beiden Gruppen ungeeignet. Sie werden entweder nicht wahrgenommen oder führen infolge Erschreckens zu Fahrfehlern. Hingegen löst ein 2000 Hz Ton durchweg schnellste Reaktionen bei allen Alters- und Erfahrungsgruppen aus, ohne Fahrfehler zu verursachen. Symbole scheinen wiederum, egal ob im Cockpit oder im Head-Up-Display eingeblendet, eher für Informations- oder Hinweismeldungen geeignet, da sie vergleichsweise langsame Reaktionen auslösen. Daraus folgt, dass eine Warnhierarchie zwingend notwendig ist, um den Fahrer immer mit den aktuell wichtigsten Informationen bzw. Warnungen zu versorgen, ohne ihn zu überlasten. Für diese, möglichst einheitliche, Hierarchie wurden fünf Stufen (Information, Hinweis, Gefahr für das Fahrzeug, Fahrzeugschaden, Risiko für den Fahrer) ermittelt. Es wird deutlich, dass ein Mehr an Sicherheit und Komfort durch zusätzliche Assistenzsysteme nur dann erreicht werden kann, wenn gleichzeitig die Informations- und Warnmeldungen optimiert werden. Dieses muss basierend auf Kenntnissen der Humanbiologie, der menschlichen Physiologie, seiner Wahrnehmung, seines Verhaltens und seiner Lernfähigkeit, geschehen. Es sind aber auch noch viele und immer neue Untersuchungen notwendig, um auch die Besonderheiten des Menschen (z.B. dessen Physiologie, Anthropometrie, Wahrnehmung und Verhalten) immer wieder neu zu berücksichtigen.
Schnittstelle Mensch-Technik : Untersuchung zur Fahrerreaktion bei verschiedenen Warnungen
2006
102 Seiten, 37 Bilder, 3 Tabellen, Quellen
Theses
German
VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER MENSCH-MASCHINEN-SCHNITTSTELLE SOWIE MENSCH-MASCHINEN-SCHNITTSTELLE
European Patent Office | 2019
|Verfahren zum Betreiben einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle sowie Mensch-Maschinen-Schnittstelle
European Patent Office | 2019
|Verfahren zum Betreiben einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle sowie Mensch-Maschinen-Schnittstelle
European Patent Office | 2018
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