Im Wettbewerb zwischen dem Straßengüterverkehr (StGV) und dem Schienengüterverkehr (SGV) geht man bislang davon aus, dass der SGV aufgrund so genannter intermodaler Wettbewerbverzerrungen im Vergleich zum StGV benachteiligt ist. Bislang gibt es allerdings erst seit kurzer Zeit Untersuchungen, die die Abgrenzung der beiden Transportwege innerhalb der einzelnen Marktsegmente betrachten und eine Beurteilung der tatsächlichen Wettbewerbsverzerrungen überhaupt erst ermöglichen. Die Austauschbarkeit der Verkehrsträger aus Nachfragesicht ist dabei ein wesentlicher Faktor. Wie gezeigt wird, agieren die beiden Verkehrträger in keinem einheitlichen gemeinsamen Markt. Der Sammel- und Stückgutverkehr auf der Straße ist aus Sicht der Verlader nicht wirtschaftlich auf die Schiene zu verlegen. Im Massengutverkehr kann der StGV systembedingt den SGV nicht ersetzen. Bei (Teil-)Ladungsverkehr dagegen gibt es Überschneidungen, die bei entsprechender Analyse dem SGV durchaus noch mehr Potenzial erschließt. Wettbewerbsverzerrungen können daher nur in diesem Bereich geltend gemacht werden, wobei hinsichtlich der oft angeführten Wegekosten der SGV tatsächlich sogar im Vorteil ist, da er im Gegensatz zum StGV nur 16 % seiner Wegekosten deckt. Auch hinsichtlich öffentlicher Investitionen steht der SGV bezogen auf die Verkehrsleistung deutlich besser da. Angesichts solcher Erkenntnisse gewinnt der so genannte intramodale Wettbewerb an Bedeutung. Der erfolgreiche Eintritt privater Eisenbahnverkehrsunternehmen in den Transportmarkt unterstreicht diese Einschätzung.
Wettbewerbsbeziehungen im Güterverkehr. Der Wettbewerb zwischen Straßen- und Schienengüterverkehr
Competition in freight transport markets
Internationales Verkehrswesen ; 60 , 10 ; 382-390
2008
8 Seiten, Quellen
Article (Journal)
German
Wettbewerbsbeziehungen im Güterverkehr
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