Ausgehend davon, dass die Straßeninfrastruktur nicht in gleichem Ausmaß wie der Personen- und Güterstraßenverkehr wachsen wird, wurden, um Voraussetzungen für die Aufrecherhaltung des Verkehrsflusses zu gewinnen, fahrdynamische Untersuchungen an den drei Fahrzeugkonzepten 6x4 Motorwagen mit Sattelanhänger auf Dolly mit 60 t Gesamtgewicht, 4x2 Sattelzugmaschine mit Sattel- und Zentralachsanhänger mit 48 t Gesamtgewicht und 6x4 Motorwagen mit zwei Zentralachsanhängern mit 60 t Gesamtgewicht durchgeführt. Neben Fahrmanövern wurde der Einfluss vom Fahrzeugkonzept unabhängiger Parameter, wie Beladung und Reifeneigenschaften, analysiert. Außerdem wurden fahrzeugspezifische Größen, wie Achsabstände, Lenkbarkeit von Achsen und aktive Bremssysteme, variiert und deren Einfluss auf das Fahrverhalten aufgezeigt. Hinsichtlichder Fahrdynamik zeigte der Motorwagen mit Sattelanhänger auf Dolly und der B-Double das beste Fahrverhalten auf. Als größter Einflussfaktor für die Fahrstabilität wurde hierbei die dritte Achse der Sattelanhänger identifiziert. Bei allen Fahrzeugvarianten, die mit einer gelenkten Nachlaufachse ausgestattet waren, führte das Sperren zu einer deutlichen Stabilisierung der Konfigurationen. Demgemäß ist festzuhalten, dass die gelenkten Achsen für die Kurvengängigkeit notwendig sind, aber für eine gute Fahrdynamik, also für den üblichen Fahrbetrieb, der Züge die Achsen gesperrt werden sollten. Dank elektronischer Bremsanlagen kann heute bereits die Lenkachse geschwindigkeitsabhängig und somit automatisch an die Erfordernisse 'langsame Kurvenfahrt' entsperrt werden. Die Kombinationen mit den Zentralachsanhängern weisen im Bereich Ihrer Eigenfrequenz deutliche Fahrzeugbewegungen auf. Sie erreichen nicht die gleiche Grenzstabilität wie die vorgenannten Kombinationen. Änderungen der spezifischen Parameter, wie zum Beispiel die Achsabstände, führen zu einer Verbesserung, aber erst mit Hilfe von aktiven Bremseingriffen kann die fahrdynamische Stabilität bei der 4x2 Sattelzugmaschine mit Sattel- und Zentralachsanhänger erreicht werden. Der Motorwagen mit zwei Zentralachsanhängern mit 60 t Gesamtgewicht weist auch mit Bremseingriffen im Eigenfrequenzbereich deutliche unterdämpfte Fahrzeugreaktionen auf.
Fahrdynamische Analyse innovativer Nutzfahrzeugkonzepte
2008
108 Seiten, Bilder, Tabellen, 10 Quellen
Report
German
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