Der Waffenhersteller Heckler und Koch leidet unter einer enormen Schuldenlast. Die Bonität des Unternehmen wird von Ratinganalysten auf Ramschniveau eingestuft. Nun fordert eine Gruppe internationaler Geldgeber des Unternehmens die vorzeitige Rückzahlung eines Großkredits und verklagt neben der Holdingsgesellschaft HKB auch deren Inhaber Heeschen und Hasley, die das Unternehmen vor 8 Jahren übernahmen. Nach der Klageschrift der vier Hedgefonds schuldet die HKB den Hedgefonds nach Berichten der Ratingagentur Standard & Poors derzeit 152 Millionen Euro, die angeblich für den privaten Bedarf benutzt worden seien. Laut HKB habe das Unternehmen zwar in Immobilien, Flugzeuge und Schiffe investiert, aber es seien alle Kreditbedingungen eingehalten worden. Neben dem 150-Millionen-Euro-Darlehen muss die Gruppe allerdings weitere Gelder aufbringen. So ist im Juli 2011 eine Anleihe fällig in Höhe von 120 Millionen Euro, wobei Zweifel an einer reibungslosen Refinanzierung wachsen. Laut S&P ist die Liquiditätslage des Unternehmens sehr schwach. In den ersten 9 Monaten 2009 erzielte Heckler und Koch 163 Millionen Umsatz. Dennoch weisen sowohl der Waffenhersteller wie die Holding 2008 Verluste in Millionenhöhe aus. Das wird auf das eigenwillige Finanzgebaren zurückgeführt. Die verschuldete Holding gewährte zahlreiche Kredite an die Eigentümer und Unternehmen aus deren Umfeld wie dem Gartengerätehersteller Wolf, der 2009 Insolvenz anmeldete. Rund 5 % der Anteile hält Alfred Schefenacker seit Anfang 2010, worüber aber die Kreditgeber noch nicht informiert wurden.
Entsicherte Geschäfte. Heckler & Koch
Wirtschaftswoche ; 20 ; 64-65
2010
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
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