Jeder PKW-Nutzer in Deutschland verbringt inzwischen täglich durchschnittlich 45 min in seinem Fahrzeug. Aufgrund dessen ist neben den technischen Daten und dem Design eines Automobils ein deutlicher Trend zu mehr Komfort im Fahrzeuginnenraum zu verzeichnen. Bezugs- oder Polstermaterialien tragen einen wesentlichen Teil zum Sitzkomfort bei, der in den Sommermonaten aufgrund des direkten Kontakts mit der Haut noch intensiviert wird. Die mechanischen Kontaktempfindungen, die ein Insasse beim Sitzen auf dem Sitz, Anlehnen an die Kopfstütze oder Auflehnen auf die Armlehne verspürt, werden als hautsensorischer Komfort verstanden. Im Forschungsvorhaben sollte ein praxisnahes Mess- und Beurteilungssystem erarbeitet werden, welches es erlaubt, den hautsensorischen Komfort von Ledern, Kunststoffbahnenwaren und Textilien darzustellen. Es sollte erforscht werden, welche Faktoren eines Bezugsmaterials den Komfort ausmachen und wie ein Material beschaffen sein muss oder optimiert werden kann, um annehmlich zu sein. Die Auswahl der Materialien erfolgte in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie, wobei von aktuellen Standardmaterialien bis hin zu hochpreisigen Sonderausstattungen alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Von insgesamt 11 Materialvarianten, die teilweise kaschiert und unkaschiert vorlagen, wurden ca. 200 objektive Kenndaten ermittelt und subjektive Bewertungen mit ca. 100 Probanden erhoben. Die Materialkenndaten gruppieren sich in fünf Cluster: 1. Rauheit/Struktur/Topografie, 2. Reibungsverhalten, 3. Benetzungsverhalten, 4. Physiologie und 5. Deformation / Härte / Steifigkeit. Die Gruppe der physiologischen Daten beinhaltet statische als auch dynamische Methoden. Die Kennwerte wurden hinsichtlich der Erfahrungen der Institute für die jeweiligen Materialgruppen ausgewählt und repräsentieren sowohl spezifische als auch allgemeingültige Methoden auf aktuellem Forschungsniveau. Neben den Materialien wurden durch die Automobilindustrie Sitze und Armlehnen gefertigt, die bei subjektiven Beurteilungen zum Einsatz kamen. Die Probandenversuche umfassten Armlehnenversuche (Auflegen von unbekleideten Unterarmen), Sitzversuche (75 min Sitzen am Fahrsimulator, zwischendurch Laufband), kontrollierte Sitzversuche (120 min am Fahrsimulator mit Hautsensoren) sowie reale Fahrversuche. Während bzw. zwischen den Beurteilungsphasen sorgten erhöhte Belastungen der Probanden für komforteinschränkende Bedingungen. Temperatur- und Feuchtesensoren an Probanden bzw. am Sitz (oberhalb und unterhalb des Bezugsmaterials) lieferten weitere objektive Daten. Mit Hilfe von Korrelations- und Häufigkeitsanalysen konnte die Stärke des Zusammenhangs zwischen - subjektiv beurteilten Einzelmerkmalen und der Gesamtnote; - Einzelmerkmalen und objektiven Kennwerten; - der Gesamtnote und objektiven Messwerten und; - den Feuchte- und Temperaturdaten beim Sitzen und den physiologischen Messdaten ermittelt werden. Infolge dessen ließen sich relevante Bezugsgrößen für ein Mess- und Beurteilungssystem von Polstermaterialien für Automobile erstellen. Das System zur Komfortmessung beinhaltet Empfehlungen für Prüfmethoden einschließlich der Bedingungen und der Auswertemethoden. Es berücksichtigt die unterschiedliche Relevanz einzelner Merkmale und der damit korrelierenden Kennwerte. Aus den erarbeiteten Zusammenhängen des Datenpools der 11 untersuchten Materialien resultieren allgemeine Empfehlungen für die Entwicklung angenehmer Sitzbezüge.


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    Title :

    Verbesserung des hautsensorischen Komforts von Kfz-Innenraummaterialien. Schlussbericht . Bewilligungszeitraum: 01.04.2007 - 31.03.2010


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2010


    Size :

    132 Seiten, 80 Bilder, 18 Tabellen


    Remarks:

    (+ 55 S. Anh.)


    Type of media :

    Report


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Verbesserung des hautsensorischen Komforts von Kfz-Innenraummaterialien : Schlussbericht ; (Bewilligungszeitraum: 01.04.2007 - 31.03.2010)

    Institut für Holztechnologie Dresden / Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen | TIBKAT | 2010




    Verbesserung des Komforts bei Schaltvorgängen

    DITTRICH TOBIAS / JÄGER THOMAS / BANERJEE ALEXANDER et al. | European Patent Office | 2016

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    Verbesserung des Komforts im stehenden Fahrzeug

    GRIMM DONALD K | European Patent Office | 2023

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