Zweifellos wird der elektrische Radnabenantrieb in der Elektromobilität der Zukunft eine Schlüsselrolle einnehmen. Viele der großen Automobilhersteller und Zulieferer arbeiten deshalb an der Serienreife des Radnabenantriebs für Pkw. Beim Radnabenantrieb werden Elektromotor, Bremse und Federung in einem innerhalb des Rades montierten Modul zusammengefasst. Der zentrale Vorteil der Konstruktion ist, dass der gesamte mechanische Antriebsstrang wegfällt - teure Getriebe und Wellen, Achse, das Differenzial und sogar die Lenkung sind verzichtbar. Der elektrische Radnabenantrieb vereinfacht und verbilligt nicht nur den Bau von Elektrofahrzeugen, er ermöglicht nebenbei auch neuartige Fahrzeugarchitekturen. Bis vor einiger Zeit profilierten sich vor allem drei große Unternehmen als Vorreiter dieser Technologie: Schaeffler, Siemens VDO sowie der französicher Reifenhersteller Michelin. Die seit etwa 2008 auf dem Markt angekündigkten Einführungsversuche dieser Technik waren bis dato weniger erfolgreich. Im Gegensatz dazu stellte Schaffler auf der IAA 2013 die zweite Generation des eWheelDrive-Radnabenantriebs vor. Als Versuchsträger dient ein in Kooperation mit Ford umgerüstete Ford Fiesta, der über zwei in den Hinterrädern verbaute Radnabenmotoren verfügt. Es gelang, sämtliche relevanten Bauelemente wie Bremse, Elektromotor, Leistungselektronik und Controller in die Felge zu integrieren. Das stark reduzierte Bauvolumen von nur 16 Litern lässt sich innerhalb einer 16-Zoll-Felge unterbringen. Ein Entwicklungssprung gelang dabei durch die Integration der Leistungselektronik und des Controllers ins Antriebsmodul, weil damit die Umfangreiche Verkabelung im Fahrzeug entfällt. Der Flüssigkeitsgekühlte Radnabenantrieb der zweiten Generation leistet 40 kW pro Modul, wobei 33 kW als Dauerleistung zur Verfügung stehen. Durch den Einbau von zwei Radnabenmotoren stehen im umgebauten Fiesta 66 kW zur Verfügung. Es sind allerdings noch einige technische Fragen zu lösen. Ein Problem ist die Dauerhaltbarkeit, denn die Bauteile sind Umwelteinflüssen sowie permanenten mechanische Beanspruchungen ausgesetzt. Die Erhöhung der ungefederten Massen wirkt sich negativ auf den Federungskomfort und die Straßenlage aus. Der vorgestellte Fiesta ist für Schaeffler nicht nur eine zeitlich limitierte Studie. Dies zeigt das umfangreiche Entwicklungs-, Abstimmungs und Testprogramm, das die Erprobungsfahrzeuge momentan durchlaufen. Parallel dazu arbeitet Schaeffler in Kooperation mit Ford, Continental, der RWTH Aachen und der Universität Regensburg an weiteren Fahrzeugen mit Radnabenantrieb, die bis 2015 fertiggestellt sein sollen.


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    Title :

    Kompakte Verzichtserklärung. Weiterentwickelte Radnabenantriebe für Pkw


    Additional title:

    Compact waiver. Advanced hub motors for passenger cars


    Contributors:

    Published in:

    Krafthand ; 87 , 3 ; 30-33


    Publication date :

    2014


    Size :

    4 Seiten, 5 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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