Für den Bereich der Lagerlogistik bietet sich der Einsatz der Brennstoffzellentechnologie besonders an, da dort große Fahrzeugflotten meist rund um die Uhr betrieben werden. Gemeinsam mit den Partnern Linde Material Handling, Fronius International und OMV unterzieht der international tätige Logistikdienstleister DB Schenker zehn Niederhubwagen mit Brennstoffzellenantrieb im regulären 24/6-Schichtbetrieb einem Praxistest. Die Forschungsinstitute HyCentA und Joanneum Research begleiten die Feldphase und bewerten die Umweltverträglichkeit sowie die technischen und ökonomischen Faktoren beim Einsatz der Brennstoffzellenfahrzeuge. Für die Versorgung der Flotte wurde auf dem Gelände die notwendige Infrastruktur errichtet. Der Wasserstoff wird dezentral aus Biomethan reformiert und die Fahrzeuge an der europaweit ersten Hallenbetankungsanlage für Wasserstoff betankt. Im E-Log-Biofleet-Projekt kommen besonders robuste Brennstoffzellensysteme zum Einsatz, die nach den Spezifikationen des Flurförderzeugherstellers Linde Material Handling für die Intralogistik entwickelt wurden. Die Geräte ersetzen in den Niederhubwagen vom Typ T20 SP exakt die bisher eingesetzten 24-V-Bleibatterien mit 500 Ah im 4PzS Trog. Aufgrund der modularen Bauweise des T20 SP in einer Reihe von Fahrzeugen mit ähnlichen Leistungsanforderungen, können auch andere Varianten von Lagertechnikgeräten in kurzer Zeit umgerüstet werden. Der Brennstoffzellenantrieb ist als Hybridsystem konzipiert, bei dem die Leistungskraft einer Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie und die hohe Energieeffizienz einer Wasserstoff-PEM-Brennstoffzelle kombiniert werden. Die Spezifikationen des Brennstoffzellensystems werden erläutert. Erste Ergebnisse der Lebenszyklusbewertung werden vorgestellt. Bezogen auf konventionelle, mit Strom aus dem österreichischen Energiemix betriebene Fahrzeuge zeigen erste Ergebnisse für den Betrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen mit vor Ort erzeugtem Wasserstoff aus Biomethan ein CO2- Reduktionspotenzial von rund 60 %. Im Standortvergleich mit Strom aus 100 % Wasserkraft existiert immerhin noch ein Einsparpotenzial von 10 %. Die entscheidenden Faktoren für die verminderte Umweltwirkung sind die längere Lebensdauer des Brennstoffzellen-Hybridsystems im Vergleich zum Blei-Säure-Akku und die Verwendung des Energieträgers Biomethan.
Niederhubwagen mit Brennstoffzellen-Range-Extender
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; Sonderausgabe: offhighway ; 32-42
2014
11 Seiten, 8 Bilder
Article (Journal)
English , German
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