Hochfeste Legierungen reagieren auf Fehlstellen oder auf Risse empfindlicher als Legierungen mit niedrigerer statischer Festigkeit. Diese größere Empfindlichkeit zeigt sich im schnelleren Fortschreiten von Rissen unter schwingender Belastung und in geringerer statischer Restfestigkeit im angerissenen Zustand. Der Gewinn an statischer Festigkeit muß zudem meist auch mit dem Verlust an Korrosionsbeständigkeit bezahlt werden. Besondere Gefahren sind mit einer geringen Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion verbunden. Das korrosive Medium wird dabei durch die Bilgenflüssigkeit dargestellt. Unter Berücksichtigung der Beanspruchung des Flugzeugrumpfes wirkt sich der Korrosionseinfluß vor allem auf die Schwingfestigkeit aus. Dafür wird als Beispiel ein Stück eines 'Center-Wing-Paneels' aufgezeigt, das nach zehn Jahren Betriebszeit wegen deutlicher großflächiger Korrosionserscheinungen ausgebaut werden mußte. Die an der Oberfläche erkennbaren korrosiven Schädigungen stellen sich im metallographischen Schliff als interkristalline Korrosion dar. Zur Untersuchung des Einflusses dieser Korrosionserscheinung auf die Schwingfestigkeit wurden aus dem Paneel Proben herausgearbeitet, mit denen Schwingversuche durchgeführt wurden. Dabei zeigte sich eine beträchtliche Verminderung der Schwingfestigkeit. Die Untersuchungsergebnisse geben einen Eindruck über den großen Einfluß der Einwirkung korrosiver Medien auf die Schwingfestigkeit von hochfesten Aluminiumlegierungen.
Schwingungsrißkorrosion in Flugzeugstrukturen - Auswirkungen und Maßnahmen
1991
9 Seiten, 6 Bilder
Conference paper
German
Schwingungsrißkorrosion von Titanwerkstoffen
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