Aus der Vielzahl von Oberflächentechniken werden drei Methoden aus dem galvanotechnischen Bereich behandelt: die Klebvorbehandlung von Aluminium, die chemische Vernickelung von Stahl und die Beschichtung von Titan. Die Vorteile des Klebens liegen in der möglichen Gewichtseinsparung, der Verteilung der angreifenden Kräfte auf den gesamten Klebebereich, sowie der Realisierbarkeit glatter Oberflächen am Flugzeugrumpf. Bei der notwendigen Vorbehandlung haben sich die Chromsäureanodisierung (CAA) und die Phosphorsäureanodisierung (PAA) durchgesetzt. Beide Verfahren erzeugen mikroporöse Aluminiumoxidfilme auf der Aluminiumoberfläche, deren Eigenschaften charakterisiert sind durch ihre Schichtdicke, Morphologie und Oberflächenstruktur. Der Kleber dringt tief in die Poren der Oxidschichten ein. Chemische Nickelschichten zeichnen sich durch hohe Korrosions- und Chemikalienbeständigkeit aus. Typische Anwendungsfälle in der Luftfahrt sind Beschichtungen von Trägerschienen, die zur Aufnahme häufig auszutauschender Lasten eingesetzt werden. Zur Erhöhung der Härte und Abrasionsbeständigkeit haben sich als Feststoffteilchen Siliziumkarbid und Diamant bewährt; zur Verringerung des Gleitkoeffizienten Teflon oder Bornitrid. Titan gelangt am wirkungsvollsten durch Kombination physikalischer und galvanischer beziehungsweise chemischer Verfahren als Mehrschichtsystem zur Anwendung. Die galvanische Schicht wird dabei nach einer Vorbehandlung als Funktionsschicht in der gewünschten Stärke aufgebracht.
Oberflächenschutz in der Luftfahrtindustrie
1992
11 Seiten, 10 Bilder, 9 Quellen
Conference paper
German
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