Das Taumelpressen ist ein Fließpreßverfahren, bei dem das taumelnde Obergesenk auf dem Werkstück abgewälzt wird. Die Umformkraft ist beim Taumelfließpressen wesentlich kleiner (bis Faktor 10) als beim konventionellen Fließpressen. Durch den Wegfall von Mehrstufen-Gesenken können die Werkzeugkosten gesenkt werden. Für die Fertigung von PKW-Radnaben (Ford Werke AG, Düren) wurde aus Festigkeitsgründen ein Werkstoff C55 verwendet. Bis zum fertigen Schmiederohling sind folgende Verfahrensschritte notwendig: automatisches Scheren der Werkstoffabschnitte (Rohmaterial 6 m lange, geschliffene Stangen mit 55 mm Durchmesser), Beschichten der Abschnitte mit Graphit, induktive Erwärmung auf die Umformtemperatur von 720 +/-10 Grad C, einstufige Umformung zum Schmiede-Fertigstück im Taumelpreßverfahren. Die mechanische Bearbeitung der Radnaben-Rohlinge geschieht durch Drehen, Räumen und Schleifen. Durch die höhere Präzision (0,3 mm gegenüber 2,0 mm Toleranz) der Rohlinge vermindert sich der Zerspanaufwand. Durch das neue Verfahren konnte das Rohlingsgewicht um ca. 0,7 kg reduziert werden. Durch die niedrigere Umformtemperatur und den Wegfall der Warmbehandlung nach dem Umformen wurde Energie gespart. Die Härte- und Rißprüfungen konnten entfallen. Zwei Dreharbeiten wurden eingespart. Gegenüber dem bisherigen Prozeß betragen die Gesamteinsparungen etwa 31 %.
Radnaben wirtschaftlich taumelfließpressen
Efficient wheel hub production by wobble extruding
Werkstatt und Betrieb ; 127 , 11 ; 892-894
1994
3 Seiten, 5 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
European Patent Office | 2021
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