Neue Umweltschutzmaßnahmen werden bei häufig geringer werdender Wirksamkeit zunehmend aufwendiger. Das erfordert eine neue Strategie zur Begrenzung der Luftverunreinigung durch Fahrzeugemissionen ab dem Jahr 2000. Diese Strategie stützt sich auf die Festlegung von Luftqualitätszielen, die Vorausschau der zukünftigen Luftqualität unter Berücksichtigung bereits beschlossener Maßnahmen, die Identifizierung der notwendigen Verbesserungen zur Erreichung dieser Ziele sowie die Bewertung der möglichen Maßnahmen nach Kosten/Nutzen-Gesichtspunkten. Dazu hat die Europäische Kommission das 'Europäische Auto/Öl-Programm' initiiert, dessen unmittelbaren Forschungskosten mehr als 10 Millionen ECU betragen. In über 2000 Tests wurden die Auswirkungen von modernen Motorentechnologien und fortschrittlichen Kraftstoffcharakteristiken in Benzin- und Dieselfahrzeugen einschließlich Schwerlastfahrzeugen auf Abgasemissionen untersucht, um eine rationale Grundlage für weitere Entscheidungen zu schaffen. Verglichen wurden die Testergebnisse mit den aktuellen Werten der Luftqualität in Madrid, Lyon, London, Den Haag, Köln, Mailand und Athen. Für die anzustrebende Luftqualität hat die Kommission obere und untere Vergleichswerte angegeben, die die späteren europäischen Luftqualitätsziele einschließen sollen. Sie betragen z.B. bei NO2 93 und 200 Mikrogramm/m3 über 1 h, bei CO 5 und 10 mg/m3 über 8 h, bei Benzol 10 und 16 Mikrogramm/m3 im Jahresmittel und für Ozon 120 und 180 Mikrogramm/m(exp3) über 8/1 Stunde(n). Gegenwärtig arbeiten Experten der Auto- und Kraftstoffindustrie an der Interpretation der bisherigen Versuchsergebnisse. Diese wird gemeinsam mit den Versuchsergebnissen als EPEFE-Bericht veröffentlicht. Insgesamt werden das Zustandekommen, der Ablauf und die Ergebnisse des Programms hoch eingeschätzt.
Die gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der Auto- und Mineralölindustrien zu Luftqualität und verkehrsbedingten Emissionen
Mineralöltechnik ; 40 , 5 ; 1-22
1995
22 Seiten, 19 Bilder
Article (Journal)
German