In der Fluß-See-Schiffahrt fahren Seeschiffe in Binnengewässer hinein, nur in selteneren Fällen werden umgekehrt Binnenschiffe auch auf der See eingesetzt. Der Vorteil dieses Transportmittels für Massengüter besteht darin, daß ohne Umladen direkt von einem Hafen zum anderen transportiert werden kann. Ein grundsätzlicher Nachteil besteht darin, daß der Einsatz von seegängigen Schiffen auf Flüssen kapital- und kostenintensiver ist als der Einsatz von Binnenschiffen. Die Vorteile können nur dann zur Geltung kommen, wenn 1.) in beiden Richtungen genügend schiffbare Ladung zur Verfügung steht, 2.) die Wasserführung in den Binnengewässern durchgehend für große Schiffseinheiten ausreichend ist, 3.) auf beiden Seiten die Infrastruktur für das Be- und Entladen vorhanden ist, 4.) die Zielhäfen leicht erreichbar sind und 5.) die Verlader und Empfänger einen möglichst direkten Wasseranschluß besitzen. Für die chemische Industrie hat die Bedeutung der Fluß-See-Schiffahrt in den letzten Jahren abgenommen, weil viele Produktionsanlagen für Massengüter direkt an die Küste verlegt worden sind und andererseits durch den Einsatz von Containern verschiedene Formen des Kombiverkehrs (Binnenschiff/Seeschiff und Eisenbahn/Fähre) attraktiver geworden sind. Der Kombiverkehr ist oft auch schneller und daher für Produkte mit hoher Kapitalbindung kostengünstiger. Für Unternehmen am Oberrhein ist die Fluß-See-Schiffahrt wegen eines Engpasses bei Kaub nicht für regelmäßige Transporte mit vollbeladenen Schiffen geeignet, demgegenüber bestehen im Rhein-Ruhr-Raum bessere Chancen für einen durchgehenden Transport bis zum Binnenhafen.
Renaissance für einen Verkehrsträger?
The same ship on the sea and on the river. Renaissance for a transport system?
Packung und Transport ; 4 ; 36-37
1996
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
HENRY – Federal Waterways Engineering and Research Institute (BAW) | 2011
|Zur Liberalisierung der Verkehrsträger
IuD Bahn | 2010
|Bahn bleibt sicherster Verkehrsträger
IuD Bahn | 1998
|Alle Verkehrsträger unter einem Dach
IuD Bahn | 2005