Kaltmassivumformung ist für Formteile aus Stahl und Nichteisenmetallen eine der wirtschaftlichsten Fertigungsmethoden. Zu den wesentlichen Vorteilen zählen die hohe Materialeinsparung gegenüber spanenden Verfahren, Produktivität, Maßgenauigkeit, Gefügequalität und Oberflächengüte. In vielen Fällen ist die Kaltumformung aber auch nur die Vorfertigung. Die Automobilindustrie, die bei großer Mengenleistung höchste Genauigkeit fordert, ist einer der wichtigsten Anwender von Fließpreßteilen. Die Pressenanlage wird dazu entsprechend dem Kundenwunsch und dem Teilespektrum konzipiert. Entscheidende Einflußgrößen sind dabei die erforderliche Umformkraft, die Abmessungen des Werkstücks und die Anzahl der zu fertigenden Werkstücke pro Zeiteinheit. Beschrieben wird eine hydraulische Mehrstufenpresse mit vier Umformstufen einschließlich integrierter Scherstation, ausgerüstet mit rechnergesteuerter Proportionaltechnik und modernem Zubehör wie automatischem Werkstücktransport, dreidimensional arbeitender Manipulationseinrichtung, Vier-Stufenwerkzeug mit hydraulischer Spanneinrichtung, Werkzeugwechseleinrichtung. Ideale Kaltfließpreßteile sind Voll- oder Hohlkörper mit vorwiegend rotationssymmetrischer Form. Die häufigsten Fließpreßteile aus der Automobilindustrie sind Lenkungsteile, Anlasserritzel, Kugelbolzen, Klauen-Kupplungs-Teile, Kegelräder, Rastelemente, napfähnliche Teile, Formteile mit Vierkantmittelbund, Kegelritzel, Stoßdämpfer, Verschlußkappen und weitere. Einige für das Kaltfließpressen besonders geeignete Teile (Klauenpolrad, Magnetgehäuse, Anlasser-Kupplungsgehäuse, Anlasserritzel, Teil mit Innenverzahnung) werden als Arbeitsbeispiele näher beschrieben.
Kaltmassivumformung - die Vorfertigung vieler Automobilteile
Produktion und Management - wt ; 86 , 10 ; 497-500
1996
4 Seiten, 10 Bilder
Article (Journal)
German
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