Ein wichtiges Merkmal von Automobilklarlacken ist ihre Kratzfestigkeit. Um vollständig kratzfest zu sein, müßte ein Lack entweder so hart wie Diamant oder so elastisch wie Gummi sein. Zum Prüfen der Kratzfestigkeit gibt es den Naß-Kratztest, den Trocken-Kratztest, die Labor-Waschstraße und das Mikro-Scratching (Nadel). Ein wichtiger Faktor für die Kratzfestigkeit ist die Vernetzungsdichte. Sie sollte möglichst gleichmäßig sein. Die Vernetzung kann man durch Erhöhung der Einbrenntemperatur oder durch Erhöhung der funktionellen Gruppen im verwendeten Acrylharz erhöhen. Eine Erhöhung des Verhältnisses von Melaminformaldehydharz zu Acrylat verbessert zwar die Kratzfestigkeit, verschlechtert aber die Chemikalienbeständigkeit. Die Chemikalienbeständigkeit wird durch siloxanhaltige Verbindungen verbessert. Zweikomponentenklarlacke haben zwar eine schlechtere Anfangskratzfestigkeit, zeigen aber eine weitgehende Regenerierung der Schädigung mit der Zeit. Dies wird dadurch erklärt, daß die Komponenten, Acrylat und Isocyanat keine Selbstkondensation und damit weitere Vernetzung ausbilden können. Die Säurebeständigkeit der Zweikomponentenlacke sind aber deutlich besser als die der Einkomponentenlacke.
Automobilklarlacke heute. Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel der Kratzfestigkeit
1998
4 Seiten, 2 Bilder, 3 Tabellen
Conference paper
German
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