Rohöltanker sind als Neubauten bei deutschen Werften heute nicht mehr zu finden. Große und übergroße Tanker werden billiger in Fernost und kleinere Spezialtanker weltweit oft günstiger gefertigt. Deutsche Werften haben sich jedoch einige Marktnischen bewahrt, wenn es z.B. um eisgängige Doppelhüllentanker oder Gastanker geht. Gegenwärtig bauen die Aker MTW Werft GmbH in Wismar und die Lindenau GmbH in Kiel-Friedrichsort seegehende Produkten- und Chemikalientanker, Die Meyer Werft lieferte einen Gastanker mit zylindrischen Tanks für verflüssigte Ladung (-104 Grad C) bei niedrigen Drücken ab. Von der Aker MTW Werft GmbH in Wismar wird beispielsweise der Polartanker Typ 'Arctic 17.2' anhand der Hauptdaten vorgestellt. Die Doppelhüllen-Produktetanker der Werft Lindenau basieren auf dem Konzept 'Tankerklasse 2000'. Für vier Neubauten sind die Hauptdaten in einer Tabelle zusammengestellt, für die 'Mariella Amoretti' ist zusätzlich der Generalplan abgebildet. Die Neubauten verfügen über einen hohen Automatisierungsgrad, der auch die vorbeugende Wartung mit einschließt. Außerdem haben sie ein interessantes sicherheitstechnisches Antriebskonzept. Das integrierte Automationskonzept besteht aus (1) Alarm-, Überwachungs- und Energie-Managementsystem sowie einem Überwachungssystem der Dieselaggregate, (2) Ladungs- und Ballastüberwachungssystem und (3) Bedienungs- und Überwachungssystem für die Hauptmaschine, Telegraph usw. Insgesamt sind sieben Workstations je Schiff vorhanden, sie verteilen sich auf die Brücke (2), den Lade- (3) und den Maschinenkontrollraum (2). Auf der 'Mariella Amoretti' ist eine sehr flexible Antriebsanlage installiert worden. Es ist ein Wellengenerator (PTO) für die Stromerzeugung durch die Hauptmaschine eingesetzt, der bei Bedarf auch umgekehrt als Fahrmotor (PTI) für den Antrieb des Verstellpropellers eingesetzt werden kann. Die beiden Gastanker der Meyer Werft haben ein Ladevolumen von jeweils 12.660 m3, das sich je drei zylindrische Doppeltanks verteilt. Neben Äthylen kann auch Vinylchloridmonomer, Ammoniak und Propylenoxid gefahren werden. Die Tanks sind für Ladungsdrücke von maximal 4,5 bar (IMO) bzw. 3,3 bar (USCG) ausgelegt.
Spezialtanker deutscher Werften
HANSA. International Maritime Journal ; 136 , 2 ; 23-28
1999
5 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
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SCHIFFBAU - Tanker - Spezialtanker deutscher Werften
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