Um die Lärmbelastung durch Flugzeuge beim Landeanflug zu reduzieren, ist es unter anderem notwendig, den sogenannten Umströmungslärm zu verringern. Diese Geräusche entstehen durch Vorflügel und Landeklappen, die erst zur Landung ausgefahren werden, um den Auftrieb des langsamer werdenden Flugzeugs zu erhöhen. In der Abteilung Turbulenzforschung des DLR-Instituts (DLR steht für Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) wurde zu diesem Zweck die 'akustische Antenne' entwickelt. Dabei wird der angestrahlte Schall von mehreren, nahe beieinanderliegenden Mikrofonen aufgenommen und bei der Signalanalyse auf jeweils einen Punkt am Flugzeug fokussiert. Bewegt man diesen Fokus mit dem Flugzeug mit, können die Meßzeiten verlängert und der Doppler-Effekt vermieden werden. Um die räumliche Auflösung auch auf größere Entfernung zu erlauben, wurden 111 Richtmikrofone in einer quadratischen Anordnung mit acht Metern Seitenlänge angeordnet. Das staatlich geförderte Projekt wurde zunächst bei Überflughöhen zwischen 28 und 32 Metern getestet und dann im Flughafen Frankfurt eingesetzt. 170 Landeanflüge wurden akustisch protokolliert. Bisherige Auswertungen weisen darauf hin, daß selbst bei den leisesten Triebwerken die Umströmgeräusche deren Größenordnung nicht übersteigen, das größte Potential also derzeit noch in der Verbesserung der Triebwerke liegt. Gemeinsam mit der französischen Luftfahrtforschungseinrichtung ONERA wurden im September 1998 mit einer 161-Mikrofone-Antenne in etwa 100 Meter Flughöhe die Lärmemissionen gemessen. In Verbindung mit Windkanalmessungen erhofft man sich auch davon neue Erkenntnisse.
Akustische Antennen vermessen den Schall
DLR-Nachrichten ; 92 ; 10-11
1999
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
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