Zur Behebung von Verkehrsproblemen im geologisch ungünstig gelegenen Ankara (Türkei) ist eine Untergrundbahnlinie von 55 km Länge mit 38 Stationen im Bau, die im März 1997 fertig sein soll. Die zweigleisige Strecke der Bauphase 1 mit 12 Stationen wird in unterschiedlicher Bauweise hergestellt. Die Bauausführung erfolgt im Joint-venture durch ein Konsortium kanadischer und türkischer Fachbetriebe, das auch die gesamte Finanzierung übernimmt. Die Scheibenwände für den Tunnel in offener Bauweise wurden 38 m tief eingebracht, unter den Schmalspurgleisen in 22 m Teufe und den U-Bahngleisen in 16 m Teufe. Eine 1,4 m dicke Betonfirstplatte niedriger Festigkeit wurde über den Wänden gegossen, die später zur Laibung der Decke ausgeformt werden kann. Die darunterliegenden Stationen wurden ausgebaggert und das Haufwerk über eine Rampe abgefördert. Die ganze Station erhielt eine 800 mm dicke Sohlplatte, die gleichzeitig die Decke der darunterliegenden Station bildet. Zum Bau der Bahnsteige wurde der ganze Vorgang wiederholt, die rohen Wände verputzt und Mauerwerk gesetzt, das einen 300-mm-Hohlraum zur Wasserabführung und zur Abdichtung stehen ließ. Der Gesamtausbruch lag bei über 200000 m3 Gestein, der Betonverbrauch bei 125000 m3 für zwei Haltestellen, eine Moschee und 100 Läden untertage. Der Zugang erfolgt über 14 Treppen, 4 Rolltreppen und einen Aufzug für behinderte Fahrgäste. Alle Stationen sind mit Fliesen, Flutlicht und Rolltreppen ausgestattet. Die gebohrten Tunnel wurden mit einer Erddruckausgleichsmaschine (EPB) Lovat M232E von 5,92 m Durchmesser aufgefahren. Der Ausbau erfolgte beim Vortrieb in der EPB mit Betonsegmenten. Das Haufwerk wurde mit Bandförderer in Seitenkippförderwagen abgefördert. Ein Vortriebszyklus dauerte 10 min, das Setzen des Ausbauringes 20 min.
Ankara rapid transit
Der untertägige Schnellverkehr in Ankara
World Tunnelling ; 8 , 2 ; 63-66
1995
3 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
English
Public bus transit travel-time variability in Ankara (Turkey)
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