Entscheidend für den Markterfolg von neuen Technologien ist immer ihre psychologische Einpassung in Nutzungsformen und die psychologischen Veränderungen der Nutzungskultur. Wenn man diesen Grundgedanken auf die Innovationen der Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme überträgt, kann man die damit einhergehenden Veränderungen der Psychologie des Autofahrens als Akzeptanzmaßstab ansehen. Das Selbst-Steuern kann als zentrale Intention des Autofahrers angesehen werden, Sicherheits- und Assistenzsysteme können das Selbst-Steuern unterstützen aber auch in Frage stellen. Die Autoren haben die psychologischen Auswirkungen von Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen auf das Fahrerleben genauer untersucht. Es konnte ein dreidimensionales Gefüge von Akzeptanzfaktoren und -barrieren identifiziert werden, das auf dem erwähnten Leitgedanken des Selbst-Steuerns aufbaut. Das erste Akzeptanzspannungsfeld umfasst die beiden Pole Schild gegen Gefahren und Widrigkeiten vs. Delegation von Fahraktivität und Verantwortung. Das zweite Spannungsfeld baut sich auf zwischen 'Verselbständigungsgrade managen und Entmündigung abwehren vs. Chance neuer zukunftsweisender Fahrkulturen. Das dritte Spannungsfeld wiederum umfasst ein erhabenes Unverletzlichkeits- und Sänftengefühl vs. Vertrauensbund mit technologisch führenden Marken. Diese Gegenüberstellung zeigt, dass nicht einzelne Faktoren den Erfolg von neuen Systemen ausmachen sondern ein Wechselspiel der relevanten Motive und Erwägungen. Für die Akzeptanz eines Systems kommt es auf das Image an, das das System hat und auf die Steuerung und Aussteuerung des Images. Die Herausforderung ist deshalb, im Falle einer Systeminnovation Vermarktungsformen zu finden, die die widersprechenden Akzeptanzfaktoren in optimaler Weise ansprechen.
Zur psychologischen Akzeptanz von Sicherheits- und Fahrerassistenz-Systemen
How do we measure acceptance?
2004
6 Seiten, 1 Bild
Conference paper
German
Plenarvortrag: zur psychologischen Akzeptanz von Sicherheits- und Fahrerassiszenz Systemen
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