Das Motor-Start/Stopp-System ist durch ein automatisches Abschalten und Zuschalten des Dieselmotors in bestimmten Fahrzuständen gekennzeichnet. Bei Lokomotiven im Rangierverkehr und Güterverkehr sind Start/Stopp-Systeme im Einsatz, die den automatischen Motorstopp bei längeren Standphasen auslösen. Beim Mehrmotorenkonzept wird das zentrale Genset durch mehrere kleinere Gensets mit Dieselmotoren von bis zu 600 kW Leistung ersetzt. Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, daß während Teillastphasen Motoren automatisch abgeschaltet werden können und in diesem Leistungsbereich eine Vielzahl von Motoren mit hohen Stückzahlen am Markt sind. Weitere Vorteile des Konzepts sind unter anderem die höhere Verfügbarkeit der Lokomotive durch die Redundanz der Motoren und die hohe Modularität, welche die Ableitung kleinerer Leistungsstufen bzw. den alternativen Einbau von Energiespeichern oder den zusätzlichen Einbau von Wärmerückgewinnungssystemen ermöglicht. Das System wurde so konzipiert, daß es sich mit geringen konstruktiven Änderungen in ein vorhandenes Lokomotivkonzept integrieren läßt. Das Mehrmotorenkonzept führt bei gleichen Randbedingungen zur Erhöhung der Fahrzeugmasse. Für europäische Verhältnisse ist die Umsetzung zumindest auf vierachsigen Lokomotiven nur eingeschränkt möglich und erfordert gewichtsreduzierende Maßnahmen. Durch Einsatz permanentmagneterregter Synchronmaschinen ist eine wesentliche Reduzierung der Generatormasse möglich. Diese Maschinen weisen zudem einen sehr hohen Wirkungsgrad auf, besitzen eine platzsparende Wassermantelkühlung und sind im benötigten Leistungsbereich bereits heute für Bahnanwendungen verfügbar.
Steuerung von Mehrmotorenlokomotiven mit Start/Stopp-Funktion
Multi-engine locomotive control with start/stop function
Der Eisenbahningenieur ; 62 , 10 ; 44-47
2011
4 Seiten, 5 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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