Der Beitrag vermittelt einen Überblick über die technische Entwicklung der Diesellokomotive von den Anfängen um 1880 bis 1945. Als es in der Mitte des 19. Jahrhunderts nur stationäre Gasmotoren gab, war das Mitführen gasförmiger Energieträger zum Antrieb von Fahrzeugen ein technisches Problem. Gase konnten nur in verflüssigtem Zustand transportiert werden, aber die bislang gebräuchliche Gasflammenzündung erwies sich dafür als nicht geeignet. Erst durch die von Otto 1885 erfundene Niederspannungszündung wurde es möglich, Motoren mit Benzin zu betreiben. Doch bekam man die Eigenschaft von Verbrennungsmotoren, nicht unter Belastung anlaufen und nur in einem bestimmten Drehzahlbereich Leistung abgeben zu können, lange nicht in den Griff. Nach dem Ersten Weltkrieg suchten eine Reihe von Industriebetrieben, die zuvor im Militärsektor tätig waren, nach anderen Produktfeldern, die sie in der Konstruktiion von leistungsfähigen und betriebssicheren Motoren für den Fahrzeugbau fanden. Waren es vorerst meist deutsche Länderbahnen, die mit den neuartigen Verbrennungsmotoren experimentierten, so baute später die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft auf die vor allem von Herstellern im süddeutschen Raum gewonnenen Erfahrungen auf und begleitete die neue Antriebstechnik bis zur ersten Großdiesellok, der V 16 101. Wesentliche Impulse für deren Bau gaben allerdings erst Exportaufträge der deutschen Industrie für die russischen Bahnen, die in die Entwicklung der 2E1-Getriebe-Diesellok mündeten, weil die junge Reichsbahn neuer Technik zunächst zögerlich gegenüberstand, da man sich nur schwer von den bei der Dampflokherstellung bekannten Bauprinzipien, etwa dem starren Rahmen oder dem Antrieb mittels Kuppelstangen, verabschieden wollte.
Erste Kilometer
Die Anfangsjahre der Motorlokomotive
Bahn extra ; 16 , 5 ; 12-18
01.01.2005
7 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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