Als im August 1914 mit dem Vormarsch nach Belgien und Frankreich die ersten Kampfhandlungen begannen, hatten die deutschen Militärs erstmals in großem Stil die Nutzung des Transportmittels Eisenbahn vorgesehen. Dafür mussten die Bahnverwaltungen der deutschen Länder den Generälen - immerhin gegen Leihgebühren - zunächst zweitausend Lokomotiven vorrangig der älteren preußischen Gattungen S 5, G 3 und G 4 zur Verfügung stellen, die alsbald durch P 8 und G 81 abgelöst wurden. Die bei den Eroberungen erbeuteten gegnerischen Lokomotiven genügten jedoch nicht zur Bewältigung der Nachschubverkehre, so dass weitere Loks der Länderbahnen benötigt wurden; allein im Bestand der Militär-Eisenbahn-Direktionen des östlichen Kriegsschauplatzes wurden bis September 1917 an die 1.800 Fahrzeuge vorgehalten. Im Beitrag ist weiter nachzulesen, wie mit der Ausweitung des Krieges auf den Balkan nun auch schwere Maschinen benötigt wurden und dass dort angetroffene Loks oft verschlissen waren. Die im Militäreisenbahndienst wohl unumgängliche hohe Beanspruchung bei nachlässiger Wartung von mitunter auch ungeeigneten Lokomotiven führten zu massiven Ausfällen, die 1918 gar 33,7 % des preußischen Bestandes ausmachten; hinzu kamen weite Anfahrwege unter schwierigen betrieblichen Bedingungen sowie dürftige Werkstattverhältnisse.
Einsatz in halb Europa
Deutsche Länderbahnloks im Ersten Weltkrieg
Bahn extra ; 17 , 5 ; 14-25
01.01.2006
12 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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