MTS (Modular Freight Train System) ist eine von der UIC initiierte Studie zur Machbarkeit eines Güterverkehrssystems für Kaufmanns- und Industriegüter (einschließlich Lebensmittel und chemische Güter) mit einem Transportbereich von mehr als 50 km. Der Transport diese Güter, die mehr volumen- als gewichtslimitiert sind, stellt folgende Anforderungen: Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, kurze Transportzeiten (weniger als 1 Tag im nationalen Verkehr), konkurrenzfähiger Preis, Unversehrtheit der Transportgüter, kurzfristige Verfügbarkeit. Um die Leistungen des, bisher für diese Güter dominierenden, LKW-Verkehrs zu übertreffen wurde ein dreistufiger Transportprozess entwickelt: Fernverkehr mit TCS (Train Coupling and Sharing System), Regionalverkehr mit Linienzugsystem, Sammel- und Verteilverkehr mit bedarfsabhängigem Direktverkehr. TCS-Verkehre fahren zwischen Knoten von etwa 200 km Abstand in festem Takt. Das Linienzugsystem verbindet drei bis sechs Zwischenstationen (zwischen TCS-Knoten) im Abstand von 30 bis 60 km. Auch diese Züge fahren im Taktverkehr, wobei nicht anzusteuernde Halte ausgelassen werden können (CTS (Cargo-Takt-System) der DB Cargo). Sammlung und Verteilung übernehmen direkt fahrende Züge (möglichst automatisch und führerlos). Für Kunden ohne Gleisanschluss können LKW-Subunternehmer eingesetzt werden. Als Fahrzeuge könnten mittelgroße Züge mit 15 Wagen, kleine Züge mit 7 Wagen, das Cargo-Sprinter-Konzept oder Gütertriebwagen (alle pro Einheit mit zwei bis acht 6 m-Containern) eingesetzt werden. Rückgrat von MTS ist ein neu zu entwickelndes Dispositionssystem, das Standorte und Laufwege der Züge erkennt und sie individuell konfiguriert. Das Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) muss von der UIC mit Priorität fertig entwickelt werden. Als Verladeeinrichtungen könnten vorhandene Containerterminals, beim Endkunden LKW-ähnliche Wechselbrückenverladung eingesetzt werden. Als Behälter sind fünf Grundtypen vorgesehen: Behälter mit halbhoher Wand und Abdeckplane, Schiebewandbehälter mit Schiebedach, offener Behälter mit klappbaren Rungen und Plane, Gas- und Flüssigkeitstankcontainer. Die Fahrzeuge benötigen vollautomatische Kupplungen, elektronische Bremssysteme, Datenbus, das europäische Zugsicherungssystem, Lokomotiven mit kleiner Leistung aber Geschwindigkeiten bis 140 km/h und hoher Beschleunigung, ein optisches Hinderniserkennungssystem für fahrerlosen Betrieb und ein Diagnosesystem für Fahrzeugausfälle. Am Beispiel einer Schweizer Bahnstrecke wurde eine Wirtschaftlichkeitsabschätzung vorgenommen, die konkurrenzfähige Transportkosten für MTS ermittelte.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Modulares Transportsystem (MTS) für den Schienengüterverkehr


    Weitere Titelangaben:

    Modular transport system (MTS) for railroad goods transport


    Beteiligte:
    Bürkl, M. (Autor:in) / Ellenberger, W. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2001


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 4 Bilder, 2 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Modulares Transportsystem (MTS) für den Schienengüterverkehr

    Bürkl, Marku / Ellenberger, Walter | IuD Bahn | 2001



    Modulares Montagesystem mit Transportsystem

    SCHMIDT JÖRG | Europäisches Patentamt | 2023

    Freier Zugriff

    Modulares und transportables Transportsystem

    HELLMUTH FELIX | Europäisches Patentamt | 2022

    Freier Zugriff

    Modulares Transportsystem zum Transport von Gütern

    LENZ PAUL | Europäisches Patentamt | 2024

    Freier Zugriff