Hauptmotivation für den Einsatz von Technologien zur Sichtverbesserung bei Dunkelheit ist das hohe Gefahrenpotenzial, das durch Licht- und Sichtverhältnisse begründet ist. Prädestiniert hierfür ist die Infrarottechnologie, seitdem preiswerte Technologien auf den Markt gekommen sind. Das Night Vision System besteht aus der IR Kamera und einem virtuellen Display, dem Head up Display (HUD). Ein besonderes Displays war notwendig, weil das System intuitiv verständlich sein und den Fahrer möglichst weitgehend entlasten sollte. Beim HUD wird durch eine Teilrefflektion an der Windschutzscheibe ein sogenanntes virtuelles Bild vor dem Auge des Fahrers sichtbar. Der virtuelle Abstand des Bildes zum Fahrer beträgt, je nach Auslegung, 2 bis 3 Meter, was die Umfokussierarbeit des Auges erheblich reduziert. Der Maßstab des HUD-Inhaltes entspricht annähernd 1:1 der Straßenszene, allerdings nicht direkt überlagert, sondern einige Grad nach unten versetzt. Durch den 1:1 Abbildungsmaßstab wird eine Abstandsschätzung zum Objekt erleichtert. Proportion und Richtung eines Objekts erlauben die Zuordnung des Gezeigten zur Straßenszene, auch wenn das Objekt für den Fahrer in der Realität nicht sichtbar ist. Der Versatz des Bildes nach unten verhindert ein Verdecken evtl. wichtiger fahrdynamischer Informationen (Randstreifen etc.). Da es sich hier um ein 2-dimensionales Display handelt, ist es gefährlich, nur anhand der Bildinformation das Fahrzeug zu bewegen. Das Schwarzweißvideo lässt sich in Position und Helligkeit an unterschiedliche Fahrerbelange anpassen. Da sich warme Objekte kontrastreich in Weiß vom dunklen Bildhintergrund abheben, sind sie auch aus dem Augenwinkel wahrnehmbar. Der Fahrer ist in der Lage die Bildinformation wie bei einen Rückspiegel am unteren Rand seines Sichtbereichs mit zu verfolgen. Night Vision nutzt das thermische IR Spektrum und einen passiven Videosensor mit hoher Reichweite. Der Hauptunterschied zu sogenannten aktiven Systemen im Nah-IR Spektrum liegt in der Reichweite, der Blendfestigkeit, der Vermeidung von Störungen anderer Teilnehmer sowie in der intuitiven Objektwahrnehmung durch den Fahrer.
Sichtverbesserung bei Nachtfahrten, Infrarottechnologie für die Fahrzeuganwendung
2002
9 Seiten
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Sichtverbesserung bei Nachtfahrten, Infrarottechnologie fur die Fahrzeuganwendung
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