Ein von Continental Automotive Systems und der TU Darmstadt aufgebauter Prototyp eines Golf IV besitzt das Fahrerassistenzsystem Proreta. Erkennt das System eine drohende Kollision, greift es im physikalisch letztmöglichen Moment situationsangepasst ein. In der Regel leitet es eine Notbremsung mit maximaler Verzögerung ein. Ist dafür die Zeit zu kurz, sucht es eine Ausweichbahn, auf der es das Auto um das Hindernis herumführt. Der Grund für diese Flexibilität liegt im Zusammenspiel von Umfeldsensorik, Auswerte-Algorithmen und Aktuatorik. Proreta arbeitet mit einem Laserscanner (Lidar, light detection and ranging) sowie einem CMOS-Sensor (Kamera). Serienreif ist bereits die Spurführungsunterstützung von Continental Automotive Systems. Das Lane-Keeping-Support (LKS) genannte System ist eine Erweiterung des Lane-Departure-Warning (LDW bzw. Spurverlassenswarner), das erstmals 2005 im Citroen C4 in Serie ging. Das LKS hat drei Ausbaustufen: 1. Spurverlassenswarner, der einen Fahrspurwechsel ohne Blinkzeichen anzeigt; 2. Aktiver Spurhalteassistent, der in die Lenkung eingreift; 3. Ein Abstandsregeltempomat ergänzt den Spurhalteassistenten zu einem Autopiloten für Autobahnen. Ibeo und Volkswagen zeigten auch bereits einen Passat mit einem auf Lasersensorik basierenden Staupiloten (ACC mit Stop&Go) sowie einen Phaeton, der im Rahmen des EU-Forschungsprojekts Intersafe entstand. Ziel dieses Prevent-Unterprogramms ist die Reduktion der Kreuzungsunfälle. So unterschiedlich die eingesetzten Techniken auch sind, gemeinsam ist ihnen die Sensorfusion als Basis für alle kommenden Fahrerassistenzfunktionen.
Sensibelchen auf vier Rädern
Automobil Industrie ; 51 , 6 ; 62-65
2006
4 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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