Seitenkollisionen stellen ein hohes Verletzungsrisiko für Fahrer und Mitfahrer dar. im Teilprojekt Nr. 6 des europäischen Forschungsprojekts Aprosys (Advanced Protection Systems) ein integriertes Sicherheitssystem aus zwei Subsystemen realisiert. In diesem werden erstmals die folgenden innovativen Subsysteme in einem Automobil kombiniert eingesetzt: ein Sensoren-Subsystem sowie ein Aktuatoren-Subsystem. Das multisensorielle System besteht aus einem Radarsensoren-Netzwerk (zwei Sensoren) und einer Stereo-Videokamera auf jeder Fahrzeugseite. Zunächst werden die Informationen beider Sensorentypen individuell bearbeitet. Danach sammelt ein Fusionsmodul diese Daten, bevor ein Entscheidungsmodul das Aufprallrisiko berechnet und schließlich das Aktuatoren-Subsystem auslöst. Das Kurzreichweiten-Radar wurde für die spezifischen Bedürfnisse des Seitenüberblicks beim Automobil angepasst. Um den Überwachungsbereich abzudecken, haben die beiden Kameras große Öffnungswinkel und sind versetzt angeordnet. Dies hat zur Folge, dass die Bilder nicht wie bei standardmäßigen Stereo-Systemen mit vertretbarem Rechenaufwand in Epipolar-Geometrie umgewandelt werden können. Die Analogiesuche nach sich entsprechenden Pixeln findet deshalb unmittelbar in den Originalbildern statt. Das Fusionssystem fügt passende Video- und Radar-Objekte zusammen und übermittelt sie an das Entscheidungsmodul. Die Kombination beider Sensoren-Typen ermöglicht es, falschen Alarm zu verhindern und gleichzeitig drohende Seitenkollisionen mit hoher Effizienz zu erkennen. Das Aktuatoren-Subsystem basiert auf Formgedächtnislegierungen aus Draht. Das Funktionsprinzip der Formgedächtnislegierung basiert auf einer Umgruppierung des Molekülgitters. Bei Erhitzung verformt sich der Werkstoff, bei Abkühlung kehrt er in die Ursprungsform zurück. Das Modul wird mit Elektrizität aus einem Kondensator, der von der Automobilbatterie geladen wird. Die Verringerung der Eindringtiefe und Eindringgeschwindigkeit in die Tür auf großer Fläche ist der wesentliche Gewinn des Aktuatoren-Subsystems. Innenraumschutzsysteme (Airbag) haben mehr Raum und Zeit für einen effizienteren Einsatz; der Aufprall des Insassen wird verzögert und somit können die Aufprallkräfte und andere biomechanische Werte verringert werden.


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    Titel :

    Crashsicherheit durch Seitenaufprallschutz. Aprosys-Projekt für die Umfeldsensorik


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 10 Bilder, 8 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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