Bei der Diskussion von Missbrauchsbelastungen des Antriebsstrangs eines Fahrzeugs mit Handschaltgetriebe sind Begriffe wie Knall- oder Kavalierstart sowie der Journalistentest etc. häufig verwendete Schlagworte. Dahinter verbergen sich Lastkollektive mit extremen Lasten aber nur geringen Lastwechselzahlen. Im Beitrag wird das Simulationsmodell eines Pkw-Handschaltgetriebes erläutert, das die Untersuchung von hoch dynamischen Vorgängen im Getriebe und den Abgleich mit dem Experiment ermöglicht. Es wurde ein dreidimensionales hybrides Mehrkörpermodell in Adams aufgebaut. Dabei werden die modellseitig abgebildeten Getriebekomponenten mit Ausnahme der Zahnräder mit ihren Originalgeometrien als flexible Körper ausgeführt, um die Auswirkungen komplexer Belastungen realitätsnah zu beschreiben. Zunächst wird die Methodik der Modellerstellung beschrieben. Es wird ein starres Getriebemodell aufgebaut, dessen Komponenten dann großteils durch flexible Körper ersetzt werden. Das erweiterte elastische Getriebemodell wird dann durch Integration von Sensoren und entsprechenden Halterungen an den Versuchsaufbau angepasst. Schließlich erfolgt ein Abgleich von Simulation und Versuch. Vorteile einer hybriden MKS-Simulationsmethode wie hier beschriebene sind: vereinfachter Modellaufbau durch den Import von CAD-Geometrien in die MKS; Veranschaulichung dynamischer Vorgänge im MKS-Post-Processor; Gewinnen von dynamischen Lastkollektiven für die dreidimensionale Strukturanalyse; verkürzte Rechenzeiten durch modularen Aufbau und die analytische Beschreibung von Randbedingungen, Interaktionen etc. Die mit Adams erzielten Ergebnisse sind experimentell verifiziert und erlauben die zeit- und kostensparende Anwendung der Simulation bei GM Powertrain Europe.
Methodik einer Pkw-Getriebe-Modellierung zur Bewertung von Missbrauchslasten
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 111 , 1 ; 60-67
2009
8 Seiten, 12 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Getriebe: Methodik einer Pkw-Getriebe-Modellierung zur Bewertung von Missbrauchslasten
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