Die Arbeit befasst sich mit dem Gefährdungspotential ungegurteter Insassen in Überschlagunfällen. In den USA entfallen über ein Drittel der tödlich verletzten Fahrzeuginsassen auf Unfälle mit Überschlag. Mehr als die Hälfte der bei Überschlagunfällen getöteten werden im Verlauf des Unfalls aus dem Fahrzeug geschleudert, fast alle sind nicht korrekt gegurtet. Die Untersuchung dieser Unfälle ist sehr komplex: Fahrzeugversuche sind entweder aufwendig und schlecht reproduzierbar oder bilden das Unfallgeschehen nur unzureichend ab. Die Entwicklung allgemeingültiger Testverfahren, wie sie für den Front- und Seitenaufprall etabliert sind, scheitert daran, dass jeder Überschlagunfall anders verläuft. Bisherige numerische Untersuchungen zu Insassenbelastungen in Überschlagunfällen sind meist stark vereinfacht und beschränken sich auf Teilaspekte. Abschätzungen über die Belastbarkeit und Aussagekraft der durchgeführten Untersuchungen fehlen. Der wissenschaftlich neue Ansatz dieser Arbeit ist: Es wird eine geeignete FEM-Simulationsumgebung entwickelt, an der Potentiale und Beschränkungen der numerischen Untersuchung der Verletzungsmechanismen in Überschlagunfällen aufgezeigt werden. Im Rahmen der Möglichkeiten des Modells wird eine Methodik zur Untersuchung des Schutzpotentials von Insassenschutzsystemen entwickelt. Dabei soll weniger ein spezielles Unfallereignis nachgebildet werden, sondern es sollen vielmehr allgemeingültige Aussagen zum Schutzpotential ungegurteter Insassen in verschiedenen Überschlagunfallsituationen getroffen werden. Die entwickelte Methode wird exemplarisch angewendet, um verschiedene Kopfairbagsysteme hinsichtlich ihrer Funktion als Herausschleuderschutz für nicht gegurtete Insassen zu vergleichen.
Sicherheit bei Fahrzeugüberschlägen für nicht angegurtete Insassen
2012
120 Seiten, Bilder, Tabellen, 78 Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
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