Ziel dieses Beitrags ist es, eine Methode zur Analyse unternehmensspezifischer Baukastensystematik aufzuzeigen und die Ergebnisse anhand eines Referenzmodells basierend auf dem Standder-Technik zu spiegeln, um somit Verbesserungspotentiale für das Unternehmen herauszuarbeiten. Ein zentrales Element der Untersuchung war es, ein Verständnis des Themas "Baukasten" zu schaffen. Da sich in diesem Begriff die Dokumentationsphilosophie eines Unternehmens maßgeblich widerspiegelt, ist eine detaillierte Begriffsklärung ein elementarer Schritt in der Vereinheitlichung und formalen Verankerung einer solchen Methode. Gerade die Begriffe (und Konzepte) zu "Baukasten", "Baustein", "Modul" und "Modularisierung" stehen im Zentrum einer solchen Betrachtung. In der industriellen Reflexion kommt es zu einer Reihe von Erkenntnissen: Eine Ausgewogenheit zwischen Standards bzw. Leitplanken der Architektur und den Bausteinen des Baukastens ist notwendig, um die Stabilität des Baukastens über lange Zeit zu gewährleisten; diese müssen einer zentral verankerten Steuerung unterliegen. Eine Baukasten-orientierte Produktstrukturlogik unterstützt dabei den Transfer zwischen Dokumentationssystematiken. Die Abbildung des Baukastens in den IT-Systemen (insbesondere der Stückliste) reduziert Pflegeaufwände und Nutzbarkeit; sie allein kann aber eine klare Gremiensteuerung der Baukastenumfänge nicht ersetzen. Je nach Stückzahlen- und Geschäftsmodell macht ein variabler Baukastenanteil Sinn; geringe Stückzahlen und hohe mögliche Kommunalitäten im Produkt bedingen, dass ein Aufbau des Produkts als vollständiger Baukasten mehr Sinn macht als bei vergleichsweise monolithischen Produkten; entsprechend gibt es im Nutzfahrzeug-Bereich wenig Äquivalente einer .Plattform", die eine gleiche Basis über mehrere topologisch ähnliche Produkte bildet. Aus wissenschaftlicher Sicht bestätigt sich - auf übergeordneter Ebene - der Wert von Baukasten-orientierter Entwicklung. Dabei ist die jeweilige Zielstellung, die mit dem Baukasten bedient werden soll von hoher Bedeutung: Während die Reduktion von Einmalaufwänden im Mittelpunkt der NFZ-Entwicklung steht, sind die Flexibilisierung und das Heben von Skaleneffekte in anderen Bereichen stärker ausgeprägt. Beiden gemein ist die Stärkung von Entwicklungsqualität.


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    Titel :

    Referenzmodell zur Analyse von Baukastensystematiken in der Nutzfahrzeugindustrie


    Beteiligte:
    Braun, Birgit (Autor:in) / Kissel, Maximilian (Autor:in) / Förg, Armin (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2013


    Format / Umfang :

    13 Seiten, Bilder, Tabellen, 18 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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