Die deutsche Bundesregierung hält an ihrem Ziel fest, bis zum Jahre 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Dazu müsste das öffentlich zugängliche Netz von Ladestationen erweitert werden. Es wird geschätzt, dass bis 2020 für eine Million Elektrofahrzeuge rund 70000 öffentlich zugängliche Ladepunkte sowie 7000 Schnellladepunkte notwendig wären. Der Investitionsbedarf läge bei etwa 110 Mio Euro jährlich. Kritisiert wird das Fehlen eines Finanzierungskonzeptes für den Aufbau der Ladeinfrastruktur, der nicht von der Energiebranche allein geschultert werden kann. Für den Aufbau von Schnellladesäulen an Autobahnen sollen bis 2017 an mehr als 400 Autobahnraststätten Schnelllademöglichkeiten geschaffen werden. Die Standards für Ladestecker an öffentlichen Ladesäulen sollen 2015 vereinheitlicht werden. Nötig sind darüber hinaus einheitliche Bezahl- und Zugangssysteme. Das Berliner Unternehmen ubitricity rüstet bis zu 100 Straßenlaternen in Berlin mit speziellen Systemsteckdosen zu Ladepunkten für Elektrofahrzeuge auf. Die Bundesregierung schätzt den Bestand an Elektromobilen in Deutschland Ende 2014 auf rund 25000 rein elektrisch betriebener Autos oder per Kabel aufladbarer Hybridfahrzeuge. Weiteren Zuwachs verspricht sich die Bundesregierung vom Elektromobilitätsgesetz, das 2014 verabschiedet wurde und Elektroautos im Straßenverkehr privilegieren soll. Das Gesetz soll im 1. Quartal 2015 in Kraft treten. Wie sich die zu Jahresbeginn 2015 sehr niedrigen Öl- und Kraftstoffpreise auf die Elektromobilität auswirken, ist ungewiss.
Elektromobilität nimmt langsam Fahrt auf
Energie und Management ; 4 ; 10
2015
1 Seite, Bilder
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