Bereits 20 % des bundesdeutschen Kohlendioxid-Ausstoßes stammen aus dem Verkehr und ca. 11 % der Gesamtfläche der Bundesrepublik werden direkt und indirekt durch den Straßenverkehr in Anspruch genommen. Bis zum Jahre 2010 soll der Individualverkehr noch um 29 % ansteigen. Ein Ausweg scheint darin zu liegen, eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen. Es gibt eine Schätzung vom Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung, nach der dadurch bis zu 8 % der Personenverkehrsleistung eingespart werden könnten. Das entspricht 75 Milliarden Personenkilometer mit einem Verbrauch von etwa 7,5 Milliarden Liter Treibstoff pro Jahr. Eine Schätzung der Volkswagen AG rechnet bis zum Jahre 2005 mit einer Ersparnis von 163 Milliarden Personenkilometer durch Benutzung von Datenautobahnen. Das entspräche einem realen Rückgang des bundesdeutschen Kohlendioxid-Ausstoßes um 4 %. Durch Einsatz von Felekonferenz-Systemen läßt sich der Geschäftsreiseverkehr vermindern. Das wichtigste Einsparungspotential ergibt sich durch die Einführung von Telearbeit. Geeignete Berfufsfelder, in denen Telearbeit möglich ist, gibt es mehr als genug. Nicht nur Mitarbeiter aus den Bereichen Daten- oder Texterfassung, Verwaltung und Rechnungswesen auch kreative Berufsgruppen wie Architekten, Journalisten, Programmierer, Servicemitarbeiter oder Wissenschaftler sind geeignete Kandidaten. Kritiker meinen aber, daß gerade durch die Einführung der Telearbeit an anderer Stelle verstärkt Umweltbelastungen auftreten werden. Möglicherweise werden durch den Abbau von Mobilitätszwängen in der Arbeitswelt in der Freizeit vermehrt Mobilitätsbedürfnisse entstehen. Seit den achtziger Jahren steigt der Energiebedarf im Freizeitbereich ständig.
Virtuelle Abgase. Führt Telekommunikation zu Verkehrsersparnis?
Can telecommunication reduce traffic ?
c't ; 9 ; 108-112
1996
5 Seiten, 1 Bild, 1 Tabelle, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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