Die mehrfach publizierte Idee, auf vorhandenen Autobahnen eine automatische Fahrzeugführung in Form einer 'Leitspur' anstelle des Mittelstreifens einzurichten, wird aus straßenbaulicher und sicherheitstechnischer, straßenverkehrstechnischer Sicht im Hinblick auf ihre Machbarkeit überprüft. Eingang in die Machbarkeitsanalyse finden insbesondere bauliche, betriebliche, verkehrliche, fahrtechnische, verkehrssicherheitstechnische und gestalterische Aspekte. Es zeigt sich, daß die baulichen Voraussetzungen für die Einrichtung einer Leitspur auf den vorhandenen Autobahnen weitgehend nicht gegeben und nachträglich mit technisch-wirtschaftlich vertretbarem Aufwand auch nicht zu schaffen sind (z.B. Vorhandensein und Freiheit eines Mittelstreifens). Aus betrieblicher Sicht (Baustellen, Winterdienst) bestehen gegen dem Systemvorschlag maßgebliche Vorbehalte. Bei der verkehrlichen Betrachtung zeigt sich vor allem, daß die Ein- und Ausschervorgänge mit zunehmender Belastung immer gefährlicher werden und schließlich gar nicht mehr möglich, darüber hinaus fahrtechnisch sehr kompliziert sind. Vom Standpunkt der Verkehrssicherheit muß der Vorschlag abgelehnt werden, denn er führt systembedingt zu Massenkarambolagen. Abschließend wird festgestellt, daß Systemvorschläge wie der vorliegende ohne eine sachlich fundierte Machbarkeitsanalyse grundsätzlich fachlich nicht zu vertreten sind.
Automatische Fahrzeugführung auf Autobahnen?
Automatic vehicle guidance on motorways?
Automobil Industrie ; 35 , 2 ; 199-204
1990
6 Seiten, 1 Bild
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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